Kurz und Schmerzlos mit ... Martin Walker ("Déjà-vu")

Shownotes

Jetzt abonnieren und kein Interview mehr verpassen! Martin Walker schrieb als Journalist für den Guardian, war als Korrespondent auf der ganzen Welt unterwegs und lebt nun, wie er selbst sagt, in seinem persönlichen Paradies in einer kleinen Ecke von Frankreich. Mit seiner Reihe „Bruno, Chef du Police“ nimmt er seine Leserinnen und Leser mit ins schöne Périgord. „Déjá-vu“ ist Brunos 17. Fall.

Mit Boris spricht Martin Walker über die Schriftstellerei und die berührende Geschichte, wie Bruno zum Protagonisten seiner Kriminalromane avancieren durfte. Er schwärmt vom Essen, vom Périgord, von Croissants und Wein. Exklusiv fürs Vorwort gibt er das Interview für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer dabei auf Deutsch!

„Déjà-vu“ von Martin Walker im Diogenes-Verlag: https://www.diogenes.ch/leser/titel/martin-walker/deja-vu-9783257073348.html?srsltid=AfmBOoqtzzG6Vi2KbPYdGEEiAQ5Wx42zrIqKYbeImCUpPeXjEJ04EuBO

Gibt’s auch in der Stadtbibliothek: https://stbibk.litkatalog.eu/litterare/manDetail/120989

Weitere Titel von Martin Walker: https://stbibk.litkatalog.eu/litterare/simple_search?query=martin%20walker

podcast #bibcast #svorwort #gemeinsambesserlesen #stadtstimmen

Transkript anzeigen

00:00:00: [moduliert] Vorsicht, der Genuss dieses Podcasts kann zu vermehrten Bibliotheksbesuchen führen. [moduliert] Boris: [liest] Martin Walker, "Déjà-vu", der 17. Fall für Bruno, Chef de police, Diogenes 2025.

00:00:19: Bruno erholt sich noch von einer Schussverletzung, als ein geheimnisvoller Fund sein Interesse

00:00:25: weckt. Bei einem verfallenen Schlösschen wird ein Grab mit drei Skeletten gefunden,

00:00:31: offenbar aus dem Zweiten Weltkrieg. Ist es im idyllischen Saint-Denis zu Kriegsverbrechen

00:00:37: gekommen? Bruno begibt sich auf Spurensuche in dunkle Zeiten, doch auch in der Gegenwart

00:00:44: wird er dringend gebraucht. Internationale Besucher müssen mit Köstlichkeiten aus dem

00:00:49: Périgord bewirdet werden und die malerische Vesère schwillt zu einem reißenden Strom an,

00:00:57: der ganz Saint-Denis in Gefahr bringt. [Intro-Musik]

00:01:00: Boris: Hallo und herzlich willkommen zurück beim "Vorwort: Kurz und Schmerzlos", heute mit Martin

00:01:21: Walker und mein Name ist Boris Schöhn. Ja, lieber Herr Walker, schön, dass Sie da sind.

00:01:29: Martin Walker: Danke für Ihre Einladung, es ist immer interessant, ein Podcast zu tun.

00:01:35: Boris: Diesmal auf Deutsch. Ich würde Sie bitten, als erstes, wie alle unsere Gäste, dass

00:01:41: Sie sich ganz kurz vorstellen. - Martin Walker: Ich bin Autor. Ich schreibe Roman über ein kleiner Ecke

00:01:49: von Frankreich, der heißt Périgord, und ich schreibe Krimi und ich war Journalist

00:01:56: vor vielen Jahren, für eine britische Zeitung, "The Guardian". Ich war Korrespondent in

00:02:00: Moskau, Vereinigten Staaten, wenn ich war Junge in Afrika, in Mittelost, ich habe wunderschön

00:02:10: Moment gesehen, ich habe schreckliche Kirege gesehen und nun ich schreibe Krimi, Cookbook,

00:02:19: und wohnen in einem wunderschönen Ecke, [Boris lacht] eine kleine Ecke von Paradise [in English] in Frankreich.

00:02:25: Boris: Sie haben schon gesagt, Sie waren Journalist, wann sind Sie auf die Idee gekommen, Literatur

00:02:30: zu schreiben? - Martin Walker: Ich habe immer Bücher geschrieben, zuerst

00:02:34: ich begann mit Bücher über Politik in Großbritannien, dann Bücher über Internationale Beziehungen und

00:02:41: so und dann, weil ich war in Moskau, ich habe dann erste Buch über Michail Gorbatschow

00:02:45: geschrieben und dann habe ich ein Buch geschrieben, eine Geschichte von

00:02:50: [unverständlich] und dann ein Buch über Bill Clinton, dann ein Buch über die amerikanische Geschichte

00:02:56: und so weiter und nach dieser sehr seriös, ein bisschen langweilige Bücher, ich habe mein

00:03:04: ersten Roman geschrieben, "Schatten an der Wand", aber zwar, es war im Périgord, in dieser Ecke

00:03:11: von Frankreich, aber ohne Bruno, ohne es ist nicht ein Krimi, es war diese Ecke, was

00:03:17: vor ein Gesellschaft könnte dieses Meisterwerk von der Lascaux Höhle machen, das war vor

00:03:24: 18.000 Jahren und auch diese, diese Tal auch im Sommer von '44, der ein Krieg zwischen

00:03:33: der Résistance und der deutsche Panzer einsetzt, so, das war mein erste Fiktion.

00:03:43: Boris: Und wie sind Sie dann zu Bruno gekommen und zu der Idee, Krimiss zu schreiben?

00:03:50: Martin Walker: Weil ich habe im Périgord ein sehr gut Freund gefunden und er war der Lehrer von Tennis

00:03:57: und war wie für alle die Kinder, er war Jäger, er war Feinschmecker, er war ein wunderschön

00:04:04: Koch und er war unser Dorfpolizist und wir sind sehr, sehr gut befreundet, wir haben

00:04:12: zusammen Tennis gespielt vor vielen Jahren, ich habe gehilft, dass, er war Trainer für

00:04:20: die Jungen, ich habe gehilft mit das und er ist gestorben, sehr, sehr jung, sehr tragisch,

00:04:27: aber nun, ich bin der Vice-President von der Rugby-Gemeinschaft in unserer Region und

00:04:35: Sie sehen von meiner gebrochene Nase, dass ich habe selbst wirklich gespielt und so, es

00:04:42: ist schön, dass ich etwas vor seinen Erinnerungen, meine Erinnerungen, über Piero, Piero heißt.

00:04:50: So tun und es ist eine, ich bin sehr glücklich, ich habe einen wunderschön, sauberen Ort

00:05:00: gefunden, nicht nur mit so viele Geschichten, nicht nur mit wunderschön Wein, mit wunderschön

00:05:05: Essen, aber sehr, sehr, sehr freundlicher Nachbarn.

00:05:10: Boris: Sie sind jetzt schon länger, zumindest ein gewissen Teil des Jahres im Périgord.

00:05:16: Wie würden Sie denn die Menschen im Périgord beschreiben?

00:05:19: Martin Walker: Ja, ich bin drei Monate im Jahr auf Lesetour in Deutschland, in Frankreich,

00:05:28: in anderen Ländern auch, weil heute das ist mein Pflicht wie ein Schriftsteller, das mehr

00:05:35: man muss, Werbung machen von Roman.

00:05:40: Aber mein erster Reise im Ausland, ich hatte 13 Jahre war in Frankreich und das war in

00:05:50: Paris, ich war ein Exchange (Anm. Red.: Austauschschüler), ich war mit einer französischen Familie vor drei Wochen und

00:05:56: ihr Sohn kam bei uns vor drei Wochen und es war wunderschön, ich war fasziniert.

00:06:03: Es gibt diese Aroma im Metro, ich erinnere mich, mein erster Geschmack von französischem

00:06:11: Kaffee, mein erster Croissant usw.

00:06:13: Ich dachte [ruft aus] Mein Gott, wie schön die Leute leben hier!

00:06:18: Boris: Haben Sie damals noch in Schottland gelebt?

00:06:21: Martin Walker: Ja, ja.

00:06:22: Und Schottland ist wunderschön, aber kein Croissant. [Boris lacht]

00:06:27: Boris: Ja, es ist jetzt so, Sie sind heute in der Stadtbibliothek in Innsbruck, um Ihren neuen,

00:06:36: den neuesten Fall, der auf Deutsch erschienen ist, von Bruno zu präsentieren.

00:06:40: Es ist jetzt schon das siebzehnte Fall.

00:06:41: Wie kommen Sie immer wieder auf neue Ideen, um diese Krimis weiterzuführen?

00:06:47: Weil siebzehn Fälle sind ja schon recht viele, also ...

00:06:49: Martin Walker: Ja, ich weiß nicht, warum diese Ideen kommen, aber sie kommen immer.

00:06:53: Ich höre etwas, ich denke etwas so.

00:06:57: In dieser Roman, wir beginnen mit einem Grab, von, ja man findet einen Toten aus dem Zweiten

00:07:05: Weltkrieg.

00:07:06: In der Roman, die ich schreibe heute, es ist etwas zu tun mit Wolfen, weil wir haben noch

00:07:13: einmal in Frankreich Wölfe.

00:07:15: Und das ist sehr, das ist viel, viel Angst für die Leute, die haben Schafe.

00:07:23: Aber wir stehen vor einem Equilibrium in der Ökologie, vielleicht die Wölfe sind

00:07:31: natürlich auch in unserer Landschaft.

00:07:33: So, das ist ein Thema auch.

00:07:37: So, es gibt immer etwas interessant, dass ich sehr, euch höre.

00:07:42: Und da ich habe eine Idee vor einem neuen, vor einem ganz neuen Roman.

00:07:48: Boris: Man sagt über Thomas Mann, den Schriftsteller, dass er Sachen immer gefunden hat, als

00:07:54: erfunden hat.

00:07:55: Sind Sie auch jemand, der eher seine Stoffe findet, als sie er findet?

00:07:59: Martin Walker: Ich bin kein Thomas Mann.

00:08:01: Ich kann kein "Zauberberg". [Boris lacht]

00:08:04: Das war der Titel, ja, "Zauberberg".

00:08:08: So, was ich finde, ist, dass Leid ist immer interessant.

00:08:16: Es gibt immer Suprise.

00:08:17: Und von Interessant und Suprise, man kann immer einen Roman schreiben.

00:08:23: Boris: Nun, schreiben Sie ja immer über das Périgord.

00:08:27: Gibt es im Périgord so viele interessante Informationen, dass Ihnen da der Stoff nicht

00:08:33: ausgeht?

00:08:34: Martin Walker: Für mich ist es sehr leicht.

00:08:36: Im Périgord haben wir so viel.

00:08:38: Wir haben Mittelalter-Schlösser, wir haben einen großen Krieg zwischen Protestanten und

00:08:43: Katholiken.

00:08:44: Wir haben den Zweiten Weltkrieg als Gegenstand.

00:08:49: Wir haben prehistorische Leute.

00:08:51: Wir haben Julius Caesar, Charlemagne und so weiter.

00:08:56: Ich habe so viele Ideen und wir haben wunderschönen Wein und sehr, sehr gut Essen.

00:09:05: Ich denke, dass ein Mann, der schreibt zum Beispiel über ein kleiner Ort in Schottland,

00:09:13: vielleicht hat er nicht so viele Themen interessant zu folgen.

00:09:19: Aber jeder Roman ist ein bisschen über Mensch, über Männer und Frauen, Kinder.

00:09:29: Und das ist ohne Zeit, das ist ohne Geografie, weil was wir haben ist andere Männer, andere

00:09:39: Frauen, andere Leute in unser Leben.

00:09:41: Und das ist was kommt, was das man findet in jedes Roman.

00:09:45: Boris: Jetzt habe ich noch eine Frage.

00:09:46: Sie haben es ja vorher schon gesagt, Sie machen ja immer eine relativ umfangreiche

00:09:51: Lesereise.

00:09:52: Sie lesen an vielen Orten, präsentieren an vielen Orten Ihr Buch.

00:09:55: Sie haben vorher schon gesagt, Sie müssen Marketing machen oder das Buch bewerben.

00:10:00: Aber ist das der einzige Grund oder mögen Sie es einfach gerne rausgehen mit Ihren Büchern

00:10:07: und sich in verschiedenen Orten präsentieren und mit Leuten reden oder was sind die Gründe?

00:10:13: Martin Walker: Wenn man schreibt, man ist ganz, ganz, ganz allein.

00:10:17: So für mich Gelegenheit, meine Leser ein bisschen kennenzulernen, ist immer eine wunderschöne

00:10:24: Gelegenheit.

00:10:25: Und ich finde, dass ihre Reaktionen sind sehr wichtig für mich.

00:10:31: Ihre Fragen sind sehr wichtig.

00:10:33: Und auch es ist immer interessant, ein neues Stadt, neue Leute, neue Gebäude zu sehen

00:10:42: und so.

00:10:43: Es ist wunderschön.

00:10:44: Ich schreibe jedes Jahr einen Roman [Boris lacht] und dann habe ich drei Monate Lesetour in den Vereinigten Staaten,

00:10:51: in Deutschland, in Österreich, in Frankreich.

00:10:56: Wunderschön.

00:10:57: Besser als Arbeit. [lacht]

00:10:58: Boris: Ja, ich denke es mir.

00:11:00: Vor allm, Sie können ja die Früchte Ihrer Arbeit schon genießen. [beide lachen]

00:11:03: Jetzt habe ich noch eine Frage zum, weil ich glaube, Sie sind ja ein Mensch, Sie haben

00:11:09: es ja schon öfter gesagt, der gerne isst.

00:11:11: Gibt es ein Lieblingsgericht?

00:11:13: Martin Walker: Ja, mein "letztes Abendessen", [Boris lacht] mein beliebtestes Abendessen beginnt mit Foie Gras und dann

00:11:23: nach Foie Gras eine kleine Suppe mit Griebi.

00:11:30: Griebi ist "Mushrooms", wie sagt man euch, ich vergesse ...

00:11:37: Boris: Pilze.

00:11:38: Martin Walker: Und dann Venison, das ist Rehfleisch und am Ende Creme brûlée und ein bisschen Käse

00:11:47: vom [unverständlich] gemacht bei meinem Freund Stephan.

00:11:51: Boris: Das klingt gut, ja.

00:11:52: Da komm ich auch. [lacht]

00:11:53: Martin Walker: Und Wein auch. [beide lachen]

00:11:54: Boris: Ja, vielen herzlichen Dank für dieses Gespräch.

00:11:57: Lieber Martin Walker, danke, dass Sie hier sind.

00:12:00: Vielen herzlichen Dank.

00:12:01: Martin Walker: Thank you. [Outro-Musik]

00:12:02: [Boris spricht] S'Vorwort ist eine Produktion der Stadtbibliothek Innsbruck und Teil der Stadtstimmen,

00:12:32: dem Audiokanal der Stadt Innsbruck. [Boris spricht]

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