Vorteile einer Zweitsprache: unsere Erfahrungen mit Englisch
Shownotes
Ihr seid sprachaffin oder wollt es noch werden? Vokabeln lernen war für euch noch nie Pflicht, sondern gehört eben dazu, wenn man die Lieblingsserie endlich im Original genießen möchte? Oder vielleicht seid ihr auch viel im nicht-deutschsprachigen Internet unterwegs und habt euch so die nötigen Sprachkenntnisse angeeignet, oder seid in einer mehrsprachigen Familie aufgewachsen? Ihr seht schon, viele Wege führen in die Mehrsprachigkeit. In der heutigen Folge teilen Pia und Christina ihren Weg zu ihrer Zweitsprache Englisch und sind sich sicher, dass viele von euch ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Gleichzeitig bieten sie Ideen und Inspiration, wie man im Alltag ins Sprachenlernen kommt.
Lasst euch vom Enthusiasmus der beiden anstecken und teilt doch auch eure Sprachgeschichte mit uns! Schreibt uns auf post.stadtbibliothek@innsbruck.gv.at, Instagram (stadtbibliothek.innsbruck) oder Facebook und beantwortet uns die Frage: Welche Sprache wolltet ihr schon immer beherrschen?
Sprachen lernen kann man auch super in der Stadtbibliothek:
Filme streamen in Originalversion: https://innsbruck.filmfriend.at/de/search?search=ov
Filme ausleihen auf DVD: https://stbibk.litkatalog.eu/litterare/simple_search?m_mt%5B10%5D=10&m_avc=-1&query=filme
Vor Ort findet ihr außerdem Sprachkurse, fremdsprachige Belletristik und vieles mehr.
Doch Lust auf ein gutes Buch in deutscher Sprache? Unser neuer Literaturnewsletter hält aktuelle Lektüreempfehlungen abseits der Bestsellerlisten für euch bereit. Einfach anmelden und los lesen: https://stadtbibliothek.innsbruck.gv.at/de/home/1-0.html
svorwort #popcast #bibcast #gemeinsambesserlesen #stadtstimmen
Transkript anzeigen
00:00:00: [Stimme moduliert] Vorsicht, der Genuss dieses Podcasts kann zu vermehrten Bibliotheksbesuchung führen. [Stimme moduliert]
00:00:06: [Intro-Musik] Christina: Hallo und herzlich willkommen zurück zum Vorwort, dem Podcast der Stadtbibliothek Innsbruck.
00:00:27: Mein Name ist Christina - Pia: und ich bin die Pia -
00:00:30: Christina: Und nach einer kurzen krankheitsbedingten Pause sind wir jetzt wieder da
00:00:35: mit der nächsten Folge. Dieses Mal haben wir die nächsten zwei Folgen, also sowohl diese als auch die nächste, unter das Motto "Sprachen" gestellt. Gell Pia?
00:00:46: Pia: Ja genau.
00:00:47: Christina: Nachdem der September nämlich in der ganzen Stadtbibliothek im Zeichen des Themas "Sprache" steht,
00:00:53: befassen wir uns jetzt in den nächsten zwei Folgen damit. In der heutigen Folge weihen Pia und ich euch in unsere eigene Sprachgeschichte ein.
00:01:03: Und wir möchten euch auffordern, eure Erfahrungen mit Zwei- oder Mehrsprachigkeit auch sehr gerne mit uns zu teilen.
00:01:11: Wie immer könnt ihr uns dazu unter dem Hashtag #GemeinsamBesser auf Instagram unter dem Handle "stadtbibliothek.innsbruck" schreiben
00:01:19: oder aber auch sehr gerne eine Mail an post.stadtbibliothek@innsbruck.gv.at.
00:01:28: Schildert uns eure Erfahrungen und wir teilen sie dann miteinander und mit unseren anderen Zuhörerinnen und Zuhörern im Podcast.
00:01:37: In der nächsten Folge wird uns dann unsere liebe Kollegin Veronika besuchen.
00:01:42: Sie wird sich zwar dann selber natürlich noch vorstellen, aber so viel sei verraten:
00:01:47: Sie ist für viele Veranstaltungen und Projekte bei uns im Haus verantwortlich, ist selber zweisprachig aufgewachsen
00:01:54: und wird uns dann aus sowohl persönlicher sowie auch aus bibliothekspädagogischer Sicht Einblicke in die Vorteile von Mehrsprachigkeit geben.
00:02:06: Weil Pia, du bist ja nächste Woche auf Fortbildung, gell? Was machst du denn da Schönes?
00:02:12: Pia: Ja, ich bin am Wolfgangsee. Da geht es dann um Neuerscheinungen, spezifisch um die Frankfurter Buchmesse.
00:02:21: Was ist denn alles für neue Bücher gibt, nicht nur Romane, sondern auch Sachbücher und Kinder- und Jugendbücher.
00:02:27: Ich bin schon ganz gespannt.
00:02:29: Christina: Das glaube ich dir.
00:02:30: Ja, und jetzt wollen wir euch nicht länger auf die Folter spannen und wollen wir gleich auf unser heutiges Thema zu sprechen kommen, nämlich unsere Sprachgeschichte.
00:02:37: Wir glauben nämlich, dass die Sprachgeschichte von ganz vielen Menschen widerspiegelt und insbesondere wahrscheinlich auch einfach unserer Generation.
00:02:46: Wir haben uns ja irgendwann in der Vergangenheit schon geoutet. Pia, wir sind beide Millennials.
00:02:51: Ich so in der Mitte, du am unteren Rand.
00:02:54: Und ja, da gibt es natürlich gewisse Globalisierungstendenzen, wo man dann- ich kann's ja schon mal spoilern, verraten, Englisch lernt.
00:03:06: Pia: Ja, das geht glaube ich jedem und jeder so.
00:03:09: Christina: Vielen.
00:03:10: Pia: Ja, vielen.
00:03:11: In Österreich zumindest.
00:03:14: Christina: Und wir wissen ja, dass sehr, sehr viele von euch, lieben Zuhörerinnen und Zuhörern da draußen, auch mehrsprachig seid.
00:03:21: Und das hat vermutlich ganz verschiedene Gründe:
00:03:25: In eurer Familie werden mehrere Sprachen gesprochen oder ihr hattet eine Sprache in der Schule, die es euch besonders angetan hat.
00:03:33: Oder vielleicht habt ihr auch einfach beschlossen, euch ein neues Hobby zuzulegen und euch für einen Sprachkurs eingeschrieben,
00:03:40: vielleicht am Wifi oder online per App.
00:03:43: Bei mir war es in jedem Fall eine Mischung aus Bildungsweg und Interesse.
00:03:50: Meine Zweitsprache ist Englisch.
00:03:55: Also inzwischen kann ich auch sagen, dass ich Englisch fließend spreche, schreibe und auch verstehe.
00:04:02: Auch - oder [verfällt in starken Tiroler Dialekt] a wenn man beim Reden no die Tirolerin durchmerkt. [lacht]
00:04:07: Besonders, wenn wir uns unten mit internationalen Gästen unterhalten und man gerade aus einer deutschsprachigen Beratung kommt,
00:04:18: ist es immer ein bisschen schwierig, um zu switchen, oder?
00:04:20: Pia: Ja, ich finde auch, also ich kann eigentlich gut Englisch reden, aber in dem Moment bin ich dann immer so,
00:04:25: ich bin jetzt gerade nicht drauf eingestellt, Englisch zu reden.
00:04:27: Das ist manchmal zu schnell, dieser Switch.
00:04:29: Christina: [schmunzelnd] Und dann hör ich so den plattesten Dialekt in meinem Englisch.
00:04:33: Also eigens dafür studiert in "British English",
00:04:36: wo es ja extra Kurse und Seminare und Tests gab, ob man ja "British English" genug spricht.
00:04:44: [seufzt] Aber dann schaut man eine Staffel Bridgerton und dann geht es wieder. [beide lachen]
00:04:50: Bei mir ist es so, ich habe zwar auch noch ganz viele andere Sprachen gelernt,
00:04:55: bzw. angefangen zu lernen und lerne sie auch noch.
00:04:59: Aber Englisch ist die Sprache, bei der ich sagen würde, dass ich da so ziemlich auf dem Erstsprachenniveau bin inzwischen.
00:05:06: Und wie bei sehr vielen anderen und wie es sicher bei vielen von euch auch der Fall ist, gehört sie
00:05:14: und ganz unabhängig vom Sprachniveau, ganz selbstverständlich zu meinem Alltag.
00:05:20: Pia, wie ist es bei dir? Welche Sprache sprichst du, als, was ist denn deine Zweitsprache?
00:05:29: Pia: Also ich bin einsprachig aufgewachsen, wie du.
00:05:33: Aber das Lesen in anderen Sprachen war für mich auch immer Teil vom Lernprozess.
00:05:38: Ich finde, das hilft auch, dass man mehr in die Sprache hineinkommt, dass es Normalität wird.
00:05:43: Bei mir war es auch Englisch, wie eben so vielen anderen auch gegangen ist und geht.
00:05:49: Und bei mir waren es vor allem am Anfang Kinderbücher, die mir geholfen haben, dass ich reinkomme,
00:05:54: eben Harry Potter, die Percy Jackson, weil da einfach die Sprache doch ein bisschen, jetzt nicht simpler,
00:06:02: aber halt doch ein bisschen einfacher, ein bisschen kindergerechter ist und dann kommt man besser rein in das Ganze.
00:06:07: Ich habe es dann auch ein bisschen Französisch und Italienisch gelernt, aber das war gleich einmal vorbei.
00:06:13: Da habe ich auch ein bisschen in die Sprachen lesen angefangen, Der kleine Prinz zum Beispiel auf Französisch,
00:06:18: aber das war eher sehr zurückhaltend, sagen wir es mal so.
00:06:23: Und was ich auch ansprechen wollte ist, dass ich nicht nur die Sachen gelesen habe, um eben die Sprache zu lernen,
00:06:29: sondern auch angeschaut habe. Also für mich waren generell Medien auf Englisch dann sehr wichtig.
00:06:34: Ich habe zum Beispiel dann auch sehr, sehr viele Kinderfilme auf Englisch geschaut,
00:06:38: weil auch wieder das Gleiche, Kinderfilme halt einfacher als Erwachsenenfilme.
00:06:42: Vor allem die Disneyfilme, das wird halt alles in einem Studio aufgenommen und dann ist es halt nur einfacher zu konsumieren.
00:06:48: Das hat mir zum Beispiel total geholfen.
00:06:50: Christina: Das ist interessant, stimmt eigentlich, der Punkt mit: Alles, was im Studio aufgenommen wird, ist natürlich einfacher zu verstehen.
00:06:57: Pia: Genau, und da wollte ich auch nochmal darauf hinweisen, weil wir haben ja auch DVDs und Filme in der Bücherei,
00:07:03: sowohl vor Ort als DVD, aber auch digital zum Streamen auf Filmfriend.
00:07:09: Und Filmfriend hat sogar extra eine Collection zusammengestellt, wo es nur um Originalversionen geht,
00:07:17: was vielleicht auch recht interessant ist für unsere Zuhörer*innen.
00:07:20: Christina: Und bei Filmfriend kann man, Pia, glaube ich, auch die Sprache verstellen, ist das richtig?
00:07:25: Christina: Genau, also es gibt Originalversionen, es gibt auch Originalversionen mit Untertiteln,
00:07:29: aber man kann auch zwischen den Sprachen hin und her wechseln.
00:07:32: Bei uns bei DVDs vor Ort geht das natürlich auch.
00:07:35: Christina: Und es ist toll, dass wir einen riesigen Auswahl an Filmen für verschiedene Altersgruppen haben.
00:07:41: Das heißt, es gibt sowohl jetzt bei Filmfriend als auch vor Ort Kinderfilme, Jugendfilme und Filme für Erwachsene.
00:07:51: Und das ist dann eigentlich super.
00:07:55: Also wenn mich jemand fragt, wie soll - "Ich lernen gerade X/Y-Sprache, was soll ich machen?"
00:08:00: und dann sage ich auch immer auf jeden Fall auch Medien, also Konsum von, egal was in der Zielsprache.
00:08:09: Pia: Ja, weil das hilft einfach, man kommt dann einfach mehr in das Ganze rein.
00:08:13: Und in Englisch bin ich inzwischen auch soweit, dass es einfach zu meinem Alltag gehört,
00:08:17: und egal ob das jetzt ein YouTube-Video ist oder ein Film oder ein Buch, das ist egal,
00:08:22: aber da ist man einfach viel mehr reingekommen und es ist einfach Normalität geworden,
00:08:26: dass ich das einfach auch auf Englisch hören, lesen, schauen kann.
00:08:29: Christina: Und es gibt ja verschiedene Formen des Spracherwerbs und wir sind jetzt beide keine Expertinnen dafür,
00:08:35: aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, also einmal gibt es natürlich dieses recht verschulte Spracherwerbssystem,
00:08:42: besonders wenn man es dann in der Freizeit beim Sprachenlernen gar nicht mehr so eine große Rolle spielt.
00:08:48: Wir haben natürlich auch Sprachkurse da für verschiedene Sprachen, also ganz unterschiedliche Sprachen,
00:08:54: kann man bei uns dann auch aus sich ausleihen und lernen.
00:08:57: Das ist noch ganz klassisch dann didaktisch aufgebaut, mit verschiedenen Büchern auf verschiedenen Sprachniveau
00:09:03: und sogar noch mit CDs.
00:09:06: Aber wir alle kennen es ja auch, die die von uns sprachaffin sind und das auch einfach gerne mögen.
00:09:12: Da gibt es auch dann Apps und das ist dann was auch viel mit der sogenannten Gamification arbeitet.
00:09:18: Und dann ist es viel auch gar nicht mehr so verschult, sondern arbeitet sehr viel über das Belohnungssystem
00:09:25: und über diesen Spaß dran zu bleiben, weil es das Einzige, was man machen muss, ist ja nur üben, üben, üben.
00:09:31: Und das, was wir gerade beschrieben haben, die Methode, die gibt es eben auch und dass man sich einfach umgibt
00:09:39: mit der Sprache, so viel es nur geht.
00:09:42: Deswegen lernt man natürlich, wenn man ohne Sprachkenntnisse in irgendein anderes Land geht und dann ein halbes Jahr da ist,
00:09:49: dann kann man irgendwann die Sprache, vorausgesetzt, man hat niemanden da, der mit einem die Erstsprache spricht.
00:09:56: Pia: Man kommt nicht mehr aus, man muss es irgendwann noch mal ein bisschen, zumindest, mitkriegen.
00:10:00: Christina: Genau, und dann lernt man das irgendwie so durch, teilweise kommt es mir vor wie Osmose. [lacht]
00:10:06: Also ich sitze zum Beispiel, ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich sitze gar nicht mehr da und lerne so listenweise Vokabeln.
00:10:13: Da grauts mich richtig. Weil, ch habe dafür eine gamification-, also eine App, mit der spiele ich dann ein bisschen und dann macht es noch Spaß.
00:10:20: Pia: Ja, man holt sich das dann einfach so locker in den Alltag, das ist wie Candy Crush [lacht] aber halt für Sprachen.
00:10:26: Christina: Ja, genau. [Gelächter]
00:10:28: Pia, was ich dich noch fragen wollte, in welchem Alter hast du angefangen Englisch zu lernen?
00:10:33: Pia: Gute Frage, in der Volksschule, glaube ich, haben wir mit einem ganz einfachen Kurs angefangen, aber das war wirklich nur das aller Simpelste ...
00:10:41: Christina: Wie war das bei euch auch in der dritten Klasse?
00:10:43: Pia: Es kann sein, aber ich kann mir da ehrlich gesagt sehr schwer daran erinnern. [lacht]
00:10:47: Christina: Weil ich bin ja ein paar Jahre älter als du, bei mir war es auch in der Volksschulzeit.
00:10:51: Und ich weiß noch, dass es so in unserer Schule so ein in Anführungsstrichen "Pilotprojekt" gab für Kinder, die sich dafür interessieren,
00:10:58: dass man schon in der dritten Klasse anfing zu lernen.
00:11:00: Ich bin sicher, dass ist inzwischen Standard oder an vielen Schulen schon immer normal gewesen,
00:11:05: aber ich weiß noch, wie ich da gefragt worden bin, ob mich das interessieren würde.
00:11:10: Und das werde ich nie vergessen, wie dann plötzlich die Lehrerin statt "Apfel" "apple" draufgeschrieben hat.
00:11:20: Aber das Bild war es gleiche, nämlich das von einem Apfel.
00:11:23: Und ich habe dann so diese Idee, dass es für eine Sache an anderen Begriff gibt.
00:11:30: Pia, gleichzeitig: Begriff gibt. [beide lachen]
00:11:31: Christina: Ja, und da war schon so der erste Funke da, dass mir Sprachen Spaß machen,
00:11:36: weil es so der erste, winzige kleine Blick hinter den Vorhang von einer anderen Welt, so ein bisschen, oder?
00:11:43: Pia: Ja, es ist mir auch so gegangen. Aber ich kann mich nicht mehr drin, nicht genau dran erinnern, wann das war.
00:11:50: Ich weiß nur, wo ich das erste Mal Harry Potter auf Englisch gelesen habe,
00:11:54: da habe ich noch sehr, sehr viele Wörter googlen müssen.
00:11:57: Oder halt nicht googeln.
00:11:59: Nachschauen im Internet. [lacht]
00:12:00: Christina: Ich wollte gerade sagen, ich glaube nicht, dass es da ... Pia: ... oder Duden ... [beide lachen]
00:12:03: Pia: Aber... und eben, da habe ich mir halt auch Listen gemacht, weil ich die ganzen Sachen halt nicht gewusst habe.
00:12:10: Aber ich habe trotzdem teilweise einfach drüber gelesen oder weiter gelesen, weil irgendwann wird es sonst auch frustrierend.
00:12:14: Christina: Es gibt so, ich glaube, ich habe jetzt mal gelesen, wie gesagt, alles für den privaten Gebrauch,
00:12:19: aber, im besten Fall versteht man, ich glaube, es waren irgendwas zwischen 80 und 90 Prozent der Vokabeln, die auf einer Seite sind.
00:12:27: Und dann kann man anfangen, das Buch zu lesen.
00:12:29: Ist übrigens auch ein Rat, den ich komplett missachte, sondern ich fang auch einfach an das zu lesen und hoffe dann aufs Beste.
00:12:36: Pia: [lacht] Eben, mir ist es auch so gegangen. Und das war aber fasziniert, weil ich dann gelesen,
00:12:39: und ich weiß, dass es schon anstrengend war, das zu lesen, aber es hat mich einfach interessiert.
00:12:42: Das Buch und das Thema und daher habe ich weiter gelesen.
00:12:46: Und dann, Jahre später, habe ich es wieder gelesen und auf einmal habe ich gemerkt, wie einfach es ist. - Christina: Ja, genau.
00:12:51: Pia: Und das war der Moment, wo ich gecheckt habe, ach, okay, es geht auch.
00:12:55: Ich kann es ohne Probleme auf Englisch lesen.
00:12:57: Das ist super. Da hat man richtig seinen eigenen... also, man merkt, wie weit man vorankommen ist in der Sprache.
00:13:03: Christina: Ja, das ist so, so, so toll, weil es dauert, gefühlt ewig.
00:13:07: Und gerade wenn man da ein Buch liest und dann überhaupt sehr wenig versteht und es so anstrengend ist, kann es manchmal frustrierend sein.
00:13:15: Und dann zu sehen, dass wirklich es einfach ist, dranbleiben und es Interesse dazu führt, dass man es dann irgendwann kann.
00:13:21: Ich weiß nicht, war das bei dir auch so?
00:13:23: Ich habe auch, ein Grund, warum es bei mir auch Englisch war, abgesehen davon, dass ich mich recht früh in meinem Leben sehr schwer in diese Sprache verliebt habe,
00:13:31: aus Gründen die ich gar nicht verstehe, ehrlich gesagt, war, dass bei mir damals Harry Potter noch geschrieben wurde.
00:13:40: Und das heißt, das nächste Buch bei mir war es, das vierte, ist zuerst auf Englisch herausgekommen -
00:13:48: - das ist das Fünfte, Entschuldigung -
00:13:49: das Fünfte ist erst auf Englisch herausgekommen und da kann ich doch jetzt nicht ein Dreivierteljahr warten ...
00:13:54: Das war noch bevor so ein Hit-Welterfolg wurde, dass es - das letzte Buch ist ja dann weltweit gleichzeitig veröffentlicht worden und all diese Sachen...
00:14:02: Also ich konnte das nicht abwarten und da hat es gar keine Wahl gegeben und das war eines der dickeren Bücher und genau das Gleiche, wie du gerade geschildert hast.
00:14:10: Pia: Mir ist es da genau gleich gegangen.
00:14:12: Das war auch ein Grund, warum ich dann gerne in Originalversion gelesen habe und darauf hingefiebert habe, weil ich einfach nicht warten wollte. [schmunzelt]
00:14:19: Ich glaube, das ist auch heute noch so, weil nun natürlich, außer du es sind so Mega-Bestseller-Welterfolge, kommen ja viele Medien erst später in den deutschen Sprachraum, logischerweise,
00:14:30: weil Übersetzer und Übersetzerinnen - Pia: Brauchen Zeit. - brauchen Zeit und es ist ja auch eine kreativ-literarische anspruchsvolle Arbeit, die dann ihre eigene Qualität mit sich bringt.
00:14:42: Aber nichtsdestotrotz ist es eine große Herausforderung, fremdsprachige Texte zu übersetzen und gerade Englisch ist so - ich glaub das könnt ihr auch alle nachvollziehen - ein riesiger Kulturraum, der auch so prägend ist für uns in Europa und auch in Österreich.
00:15:02: Pia: Und inzwischen auch im Internet. Die Sprache des Internets ist einfach Englisch, also zumindest [unverständlich] ...
00:15:07: in Europa, sagen wir es mal so. Christina: Aus unserer westliche Sicht ist es, ist es Englisch.
00:15:12: Stimmt, das war total der Vorteil, weil die Grenzen sich dann natürlich, also es gibt für das Englischsprachige Internet keine Grenzen und ich glaube, dass doch ganz viele, viele junge Leute heute deswegen einfach Englisch können,
00:15:29: weil sie sonst aus ganz vielen Bereichen des Internets auch da gar keinen Zugriff hätten. Wobei es gibt natürlich, jetzt gibt es so langsam so die ganzen Übersetzungstools und so, aber es ist irgendwie trotzdem was anderes.
00:15:44: Pia: Es ist trotzdem was anderes. Aber da hast du jetzt eh etwas Interessantes angesprochen, weil börsenblatt.net hat letztens Jahr gerade ein Artikel rausgebracht,
00:15:53: der sagt, dass Englischsprachige Bücher in Deutschland immer beliebter werden, besonders bei jüngeren Generationen.
00:16:01: Und es liegt vor allem daran eben das, die Englischkenntnisse bei Jugendlichen immer besser sind, vor allem wegen diesen Online-Plattformen.
00:16:08: TikTok, Booktok, haben wir eh schon mal geredet. Und diese Plattformen fördern halt auch den Trend.
00:16:15: Und deswegen ist die Nachfrage nach englischen Originalausgaben immer gestiegen in den letzten Jahren und es führt zum Beispiel auch dazu, dass die auch auf den Beststellerlisten landen, [Christina, erstaunt: Ah!] also auch die englische Version landet bei uns auf die deutschsprachigen Bestsellerlisten,
00:16:29: zum Beispiel Prinz Harry, die Biografie oder von der Michelle Obama die Bücher.
00:16:33: Christina: Ah, das ist ja interessant. Also ich finde auch, dass, also jetzt merkt man es, den Buchhandel total an, dass der auf den Markt reagiert und dass es - also die Auswahl an Englischsprachiger Literatur ist so explodiert, in unserem Beispiel in Innsbruck.
00:16:49: Ich weiß noch, das weiß ich, dass es dir auch so gegangen ist, weil wir ab und zu zusammen durch die Buchhandlungen stöbern,
00:16:58: wir wissen immer genau, in welcher Ecke die Englischsprachigen Bücher sind und früher waren es halt wirklich die Ecken. Und das ist anders jetzt.
00:17:04: Pia: Das war ganz hinten in der Buchhandlung, wo wir immer hingang sind und das war nur ein Regal. [lacht]
00:17:11: Und ich muss noch zu meiner Schande gestehen, dass ich ganz lange bzw. einfach aus einem Müssen heraus, auch aus dem Bedürfnis heraus, relativ schnell die Sachen dann zu lesen, dass bei einem großen Online-Versandhandel -
00:17:27: buuuuh - [Pia, lachend]: der namenlos bleiben soll. - Christina: [lacht] Der namenlos bleiben soll, weil er keine Werbung braucht - die Bücher bestellt hab. Aber weil es einfach keine, also ich habe nie irgendwo spontan gut reingehen können und da war genau das Buch da, auf das ich gerade Lust gehabt habe,
00:17:41: wenn ich das schnell haben wollte, dann habe ich es halt dort bestellt wegen den kurzen Lieferzeiten.
00:17:47: Ist mir auch genau gleich gegangen, in Buchhandlungen hast du nur die Klassiker bekommen.
00:17:51: Was auch interessant ist, aber das will man halt auch nicht immer lesen. [lacht]
00:17:55: Christina: Ja, man möchte einfach so "am Markt sein" sozusagen und es ist auch was wir definitiv merken in der Bibliothek, dass da die Nachfrage steigt oder die Selbstverständlichkeit, dass die Leute zu den Englischsprachigen Medien gehen.
00:18:11: Es ist jetzt, wir haben jetzt über Englisch geredet, natürlich, weil wir zwei unsere "auserkorene" anerlernte Zweitsprache ist einfach Englisch.
00:18:21: Es gibt ganz viele andere Zweitsprachen, die Veronika zum Beispiel, die nächste Woche zu Gast ist, hat Französisch, also ist Billingual aufgewachsen mit Französisch als zweite Sprache.
00:18:35: Und natürlich haben wir auch zum Beispiel französische Bücher oder italienische Bücher klar, also da würde ich etwas fehlen, weil wir keine italienischen hätten.
00:18:49: Pia: Oder Spanisch oder Russisch.
00:18:51: Ja, wir haben ganz, wir haben auch türkische und arabische Bücher.
00:18:57: Nur, bei manchen Sprachen ist es schwer, die zu beziehen, also dann tatsächlich Bücher in der Sprache zu erhalten, als egal ob Buchhändler oder Bibliothekare oder Buchhändlerinnen oder Bibliothekarinnen.
00:19:13: Und andere Sprachen sind einfach, da braucht es nicht so viele, weil da ist halt Englisch die Sprache.
00:19:21: Und dann ist es vielleicht noch als interessantes Pub-Quiz-Info zum guten Schluss.
00:19:28: Ca. 373 Millionen Menschen auf der Welt sprechen Englisch als Erstsprache.
00:19:33: Englisch, die Zahl erhöht sich, wenn man die Zweitsprache auch noch mit dazu nimmt, auf 1,5 Milliarden Leute.
00:19:45: Aber als Erstsprache ist es die drittgrößte Sprache auf der Welt nach Spanisch, also nach Mandarin und Spanisch.
00:19:53: Pia: Also das sagt schon einiges aus, oder? Das sind schon massive Zahlen.
00:19:57: Und wir haben halt immer die englischen Shows bekommen, nicht die Spanischen.
00:20:00: Pia: Ja.
00:20:01: Ich glaube, da merkt man halt schon den Einfluss der USA auf unsere Kultur.
00:20:08: Pia: Ja. Extrem.
00:20:10: Christina: Pia, als Schlusswort, gibt es denn Nachteile des Sprachenlernens?
00:20:18: Pia: Den gleichen Nachteil hast du auch aufgeschrieben, das weiß ich [lacht], wenn man da schon drüber geredet haben.
00:20:23: Das ist mir manchmal Wörter nicht einfallen in meiner eigenen Sprache, weil ich dann denke,
00:20:27: "Ah, dieses englische Wort ist einfach perfekt, ich würde das gern sagen."
00:20:30: Und vielleicht gibt es nicht ganz ein Äquivalent auf Deutsch.
00:20:32: Oder im Moment ist einfach das Deutsche ganz weg von meinem Gehirn.
00:20:35: Ich weiß nicht, was da passiert, aber das kann schnell mal sein. [lacht]
00:20:39: Christina: Das habe ich auch. Und am meisten stört mich das, wenn ich habe manche Gedankengänge oder Konzepte,
00:20:45: die ich habe, ich habe das auch so aus der Uni-Zeit.
00:20:48: Alles, was ich auf Englisch gelernt habe, kann ich mit dir besprechen auf Englisch.
00:20:53: Aber müsste ich es auf Deutsch übersetzen, fehlt mir auch vollkommen das Fachvokabular und solche Geschichten. [schmunzelt]
00:20:57: Das ist natürlich ein absolutes Luxusproblem.
00:21:00: Pia: [lachend] Viele andere negativ Sachen fallen mir jetzt nicht ein, muss ich sagen.
00:21:03: Christina: [lachend] Nein, das gibt es natürlich keine.
00:21:05: Sprachenlernen ist, finden wir, wunderschön.
00:21:09: Es ist ein tolles Hobby, es trainiert das Gehirn.
00:21:12: Und man kann jederzeit einsteigen.
00:21:15: Ich persönlich habe jetzt wieder entdeckt, für mich Französisch ein bisschen weiter zu machen.
00:21:19: Das lass sich dann immer mal liegen, dann hol ich es mir wieder her.
00:21:22: Hast du gerade irgendeine Sprache, die dich immer mal wieder so anlacht, berührt?
00:21:27: Außer Englisch muss ich sagen, also Französisch und Italienisch habe ich eine Schule gehabt,
00:21:31: aber das habe ich extrem vernachlässigt.
00:21:33: Also da müsste ich glaub ich ganz vorne anfangen. [lacht]
00:21:36: Christina: Genau, aber wenn ihr Englisch oder auch eine andere Sprache als Zweitsprache adoptieren wollt,
00:21:44: sozusagen, dann könnt ihr das machen.
00:21:46: Es gibt extrem viele Ressourcen, auch kostenlose Ressourcen, die ihr online finden könnt.
00:21:51: Sobald man sich in das Thema einarbeitet, weiß man recht schnell Bescheid.
00:21:56: Wenn ihr Hilfe braucht, dann kommt auch einfach bei uns in der Bibliothek vorbei.
00:22:00: Wir geben euch Tipps und Tricks mit an die Hand, wie man gut welche Kurse,
00:22:04: welche Sprachkurse man dann nehmen kann, mit welchen Büchern man anfangen sollte,
00:22:08: auf welchen Niveau man welche Bücher lesen kann.
00:22:11: Sowas wissen wir, da können wir euch gut helfen.
00:22:14: Pia, verabschiedest du den Podcast und fragst, stellst noch irgendeine Frage?
00:22:20: Pia: [Gelächter] Ja, danke fürs Zuhören.
00:22:22: Hat uns wie immer sehr gefreut.
00:22:24: Wir freuen uns auf die nächste Folge und auf die Veronika.
00:22:28: Wenn ihr uns eure Meinung zu Sprachen und eure eigene Sprachgeschichte erzählen wollt,
00:22:36: dann könnt ihr das gerne machen auf post.stadtbibliothek@innsbruck.gv.at
00:22:42: oder auf Instagram und Facebook.
00:22:44: Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal. Tschüss.
00:22:48: Tschüss.
00:22:49: Oder - äh - goodbye. [Gelächter]
00:22:51: [Outro-Musik]
00:23:16: [Pia spricht] S'Vorwort ist eine Produktion der Stadtbibliothek Innsbruck
00:23:20: und Teil der Stadtstimmen, dem Audiokanal der Stadt Innsbruck. [Pia spricht]
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