Warum mögen wir eigentlich Cosplay?
Shownotes
Ihr habt entschieden: Die Abstimmung der letzten Folge ist beendet und eine neue Manga-Reihe findet Einzug in die Regale der Stadtbibliothek! Danke an alle, die so fleißig auf Instagram unter stadtbibliothek.innsbruck abgestimmt haben. Hört rein um zu erfahren, welche Reihe ihr ab dem Sommer in der Stadtbibliothek ausleihen könnt!
Cosplay, das ist die Kunst, Figuren aus allen Arten von Medien möglichst genau darzustellen – von der Kleidung, dem Aussehen, den Accessoires und Waffen bis hin zu den typischen Posen. Cosplayen kann jede*r. Pia und Christina haben sich das Hobby einmal genau angeschaut. Worum geht es beim Cosplayen? Ist es die Lust am Handwerk wie dem Basteln, Nähen, Makeup oder die am Spiel? Auf jeden Fall geht es darum, sich aktiv mit einem Thema auseinanderzusetzen: Ob man dabei die liebste Manga-Figur, eine Marvel-Heldin oder gar eine Figur aus der Literatur (Harry Potter, hallo?!) darstellt, bleibt selbst überlassen. Wir finden diese Art von Fankultur gehört gefeiert! Und ja, überlasst es Christina, bei einem Thema wie diesem mehr als nur den großen Zeh in die Soziologie des Cosplays zu tauchen. Dabei ist Cosplay aber nicht politisch: Es ist die Freude am Ausprobieren und Eintauchen in fiktionale Welten. Und das Beste: Cosplay lebt von Community.
Ihr seid leidenschaftliche Cosplayer*innen? Berichtet uns, wie ihr zu eurem Hobby gekommen seid und was ihr besonders schön daran findet auf stadtbibliothek.innsbruck.gv.at, Instagram (stadtbibliothek.innsbruck) oder Facebook.
Cosplay auf der Leipziger Buchmesse: https://www.leipziger-buchmesse.de/de/news/die-highlights-fuer-cosplay-fans https://www.manga-comic-con.de/de/?_gl=1*l6la0v*_gcl_au*MzAwNDM0MjI4LjE3MTg5NTIzMjg. Cosplay auf der Frankfurter Buchmesse: https://www.buchmesse.de/themen-programm/publikumsprogramm/themen/comic-cosplay LoriCon Tirol: https://www.loricon.tirol/
Essay zum Thema Cosplay von Tifanny Lim (MA in Information Studies, University of Tokyo, 2015): https://jmpc-utokyo.com/keyword/cosplay/
svorwort #popcast #bibcast #gemeinsambesser #stadtstimmen
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00:00:00: [Musik]
00:00:14: Willkommen zum Vorwort, den Podcast der Stabbibliothek Innsbruck.
00:00:19: Mein Name ist Christina.
00:00:20: Und ich bin die Pia.
00:00:21: Und heute haben wir ein ganz besonderes Thema, auch wenn ich das jedes Mal sage.
00:00:25: Aber ich finde, das ist wirklich ein besonderes Thema, nämlich wir reden über ...
00:00:29: Cosplay.
00:00:30: Und stellen uns die Frage, warum mögen wir eigentlich Cosplay?
00:00:33: Wir kommen dann noch zu einem sehr wichtigen Punkt, nämlich wir hatten letzte Folge in unserer
00:00:38: "Warum mögen wir eigentlich Manga"-Folge, das ist eine logische Fortsetzung, eine Abstimmung.
00:00:43: Und da haben wir unsere Zuhörerinnen und Zuhörer aufgefordert, über Instagram auf
00:00:51: Stabbibliothek.innsbruck abzustimmen, welche von drei Manga-Serien rein wir ankaufen sollen.
00:00:58: Alle drei sind in sich abgeschlossen.
00:01:00: Wir haben dann gesagt, wir machen die Abstimmung.
00:01:03: Das Ergebnis ist jetzt da, frisch heute Vormittag hereingeflattert.
00:01:07: Und das darf ich jetzt bekannt geben, falls ihr die Folge letzte Woche noch nicht gehört
00:01:13: habt.
00:01:14: Da haben wir darüber geredet und uns damit auseinandergesetzt, was sind Manga eigentlich,
00:01:19: obwohl viele von euch das wahrscheinlich schon wissen werden.
00:01:21: Und wir haben auch Massikgründe gefunden, warum man Manga lesen sollte und warum das
00:01:26: Lesen zählt übrigens.
00:01:28: Wir haben aber auch ein bisschen kritisch uns geäußert zu dem Thema.
00:01:33: Also das hören lohnt sich.
00:01:35: Die Folge ist online und kann direkt nach dieser gehört werden.
00:01:39: Wir erweitern unseren Manga-Bestand.
00:01:41: Die Pia, du hast es schon in unsere Liste eingetragen, das wird am Montag bestellt.
00:01:46: Ich habe die Zahlen mitgebracht.
00:01:48: Auf Platz 3 mit 6 Prozent der Stimmen ist Bakumann gelandet.
00:01:54: Platz 2 mit 17 Prozent der Stimmen hat noch Agamir reicht und damit gewinnt Death Note
00:02:02: mit der deutlichen Mehrheit von 77 Prozent der Stimmen die Abstimmung und wird angekauft.
00:02:09: Yes!
00:02:10: Wie ist er jetzt?
00:02:11: Das war ein Lieblingsmanga deswegen.
00:02:15: Ja, wir freuen uns sehr, oder?
00:02:17: Ja, total.
00:02:18: Ist eine würdige Ergänzung in unserem Manga-Bestand.
00:02:21: Wie geht es jetzt weiter damit?
00:02:22: Was machen wir jetzt?
00:02:23: Ja, also ich habe sie schon in unsere Liste eingetragen.
00:02:26: Das heißt am Montag bestellen wir das.
00:02:29: Dann geht die Bestellung raus, dann kommt es an, arbeitet man es rein und dann stellen
00:02:34: wir es schön in unserer Manga-Abteilung bei uns im Belettrichtigbereich aus.
00:02:39: Genau, also bei den Graphic Nobles, bei den anderen Mangas findet ihr dann auch Death Note
00:02:44: und für den Fall das, was dann inzwischen auch ganz gerne passiert.
00:02:47: Die ersten 1-2 Bände sind schon ausgeliehen.
00:02:49: Wir haben ja noch ganz viele andere rein, die sich auch zu lesen wollen.
00:02:54: Genau.
00:02:55: Pia, warum mögen wir eigentlich Cosplay?
00:02:58: Ich habe bei der Recherche für dieses Thema unerwartet meine Nische gefunden.
00:03:02: Wir müssen den Sportcast...
00:03:04: Bist du so Cosplayerin übergegangen?
00:03:06: Na wie folgt.
00:03:07: Ich glaube, dass intertextuelle Interpretation von sociologischen Phänomenen genau meine
00:03:13: Nische ist und mein Vorschlag für den Sportcast-Titel.
00:03:15: Es ist vielleicht nie so knackig wie es vorholt.
00:03:20: Na ja, aber genau, wir kommen jetzt direkt auch zum Thema, zum Einstieg.
00:03:26: Outen wir uns einmal, bist du Cosplayerin?
00:03:30: Na, ich muss sagen ich auch nicht.
00:03:32: Also zu Halloween vielleicht mal was angezogen?
00:03:34: Ah, das muss man unterscheiden.
00:03:36: Halloween-Kostümer sind kein Cosplay.
00:03:39: Wir werden es dann definieren, was Cosplay genau ist für alle die Zuhörerinnen und
00:03:43: Kollegen, die das vielleicht nicht wissen oder nicht genau wissen, weil sie es vielleicht
00:03:46: nochmal superi-färben mitbekommen haben.
00:03:48: Genau, aber Detto, das letzte Mal, wo ich verkleidet war, war ich ein Musketier zu Fasching im
00:04:01: Kindergarten.
00:04:02: Aber warum?
00:04:03: Ich meine, nach der Manga-Folge haben wir halt auch was gesucht, was ein bisschen thematisch
00:04:10: passt, gerade zur Verkündung, das wir jetzt definit kaufen können.
00:04:13: Aber warum sprechen wir überhaupt über das Thema Cosplay?
00:04:17: Und da finde ich, wie ihr ja wisst, wir haben den Hashtag gemeinsam besser und wir haben
00:04:25: auch in unserer Folge, warum wir Bibliotheken mögen über das Konzept von dem Bibliotheken
00:04:32: im Sinne von einem Verb gesprochen.
00:04:34: Und ich finde, dass das als Thema total rein passt.
00:04:38: Warum werden wir dann im Laufe der Folge sicher noch sehen?
00:04:43: Ich finde jetzt einmal zusammengefasst, dass ähnlich wie Fanfiction ist Cosplay einfach
00:04:48: ein sehr kreatives Hobby und es passiert nämlich abseits vom passiven Medien-Klaratur-Konsum.
00:04:53: Es ist aktiv und setzt sich aktiv mit Medien alle Art auseinander und vereinnahmt die
00:05:01: Inhalte dieser Medien für eigene Zwecke.
00:05:05: Also für mich ganz parallel zu Fanfiction, vielleicht auch Fanart.
00:05:10: Ja.
00:05:11: Fancontent einfach generell, da gibt es ja einen Haufen, da gibt es ja Fanmusik, so
00:05:15: Leute, die dann Musik über ihre, keine Ahnung, Lieblingsserie, Lieblingsbuchserie, was auch
00:05:21: immer schreiben.
00:05:22: Fanvideos, gibt Fanfilme und das ist halt auch ein Aspekt davon Cosplay.
00:05:29: Wir haben uns ja beide letzte Folge darüber unterhalten, dass wir auch Manga gelesen haben,
00:05:33: auch schon als Jugendlicher, auch in dieser Zeit, wo es überhaupt nicht etabliert war,
00:05:39: gerade so in Tirol vielleicht, unseres subjektiven Eindricks nach.
00:05:44: Bist du da in irgendeiner Form einmal auf den Begriff gestoßen oder hat dir das vor unserer
00:05:52: Folge heute was gesagt?
00:05:54: Cosplay, ich hab's halt aus der Fankultur gekannt, aus dem Internet.
00:05:59: Ich kann jetzt ehrlich gesagt nicht sagen, wann ich das erst einmal entdeckt hab.
00:06:05: Aber es werden halt immer wieder mal tolle Cosplays geteilt oder so, in den Gruppen,
00:06:11: in Reddit oder so.
00:06:12: Wenn man in Harry Potter vorhin gefahren und man dann da scrollt und mal schaut, dann wird
00:06:18: so was immer wieder mal geteilt und eben das hab ich dann halt einmal gesehen.
00:06:21: Aber eben nicht jetzt aktiv damit beschäftigt hab ich nicht wirklich.
00:06:25: Obwohl es da schon eine ziemlich große Gemeinschaft gibt, ich hab mal geschaut, ob es in welchen
00:06:29: Zahlen gibt.
00:06:30: Ich hab nicht wirklich offizielle Zahlen gefunden, wird auch wahrscheinlich schwierig sein,
00:06:35: das rauszufinden.
00:06:36: Aber es gibt ja Cosnow, das ist so eine Webseite, die sich speziell darauf spezialisiert hat.
00:06:42: Und die sagen, dass es in Deutschland um die 15.000 Menschen gibt, die diesem Hobby
00:06:48: aktiv nachgehen.
00:06:50: Also sind nicht weniger.
00:06:52: Und was interessant war, die haben auch Umfragen gemacht, um rauszufinden, so wie so der typische
00:06:58: Cosplayer, die typische Cosplayerin ausschaut.
00:07:01: Und das war dann schon interessant für mich, weil vom Alter her, waren die Leute, die dem
00:07:09: Hobby nachgehen zwischen 18 und 24 Jahre alt, ab 25 hat es dann stetig abgenommen.
00:07:14: Und auch vom Geschlecht, der hat einen definitiven Trend geben.
00:07:19: Es war ein eindeutigmehr Frauenanteil.
00:07:21: Es war ein eindeutigmehr Frauenanteil.
00:07:23: Ich glaub, also zum Alter könnte ich mir vorstellen, da hab ich die Theorie, dass das
00:07:30: hat sich ja mehrere Gründe, aber dass einfach sich der Lebensmittelpunkt verlegt und mit
00:07:40: dem Vollzeitjob oder mit der Gründung von einer Familie bleibt einfach generell nicht
00:07:48: viel Zeit für Hobbys.
00:07:50: Und vor allem so aufwendige Hobbys, das muss man jetzt auch sagen.
00:07:56: Es ist zwar kreativ, aber es ist schon aufwendig, so ein ganzes Kostüm zu kreieren.
00:08:00: Man muss vielleicht auch neue Fähigkeiten lernen, Nähen, Stricken, was auch immer.
00:08:04: Also das nimmt wahrscheinlich schon um einiges mehr Arbeit in Anspruch.
00:08:08: Also jetzt vielleicht eben fanfiction einfach einmal eine kleine Geschichte schreiben oder
00:08:11: so.
00:08:12: Ist vielleicht schon ja aufwendiger.
00:08:14: Und was den Frauenanteil angeht, das ist auch interessant und diskutierenswert.
00:08:21: Warum ist es eigentlich so?
00:08:24: Zum Cosplay selber, da kann man sich dann schon die Frage stellen, ist es, ich glaub, das
00:08:31: ist für mich, spiegeln sich da in Phantoms an sich in diesen Räumen, über die wir auch
00:08:39: schon kredet haben, die Möglichkeit von marginalisierten Gruppen oder in der Gesellschaft marginalisierten
00:08:45: Gruppen wieder, die dann andere Identitäten leben können.
00:08:48: Da käme man ein bisschen dazu.
00:08:50: Aber das würde für mich auch den Frauenanteil erheblich erklären, weil da einfach sehr
00:08:56: viel mit Identität im Cosplay auch gespielt wird.
00:08:59: Meines Eindrucks nach.
00:09:01: Und es ist eventuell auch so, dass diese Art von Kreativität, die wie du sagst beinhaltet,
00:09:08: zu basteln, zu nähen, zu schminken, sich mit anderen Kulturen in diesem Sinne zu befassen
00:09:18: und sich auf diese Weise auch auszutauschen, einfach eine sehr weiblich konnotierte Sache
00:09:25: ist.
00:09:26: Das haben sie bei der Umfrage eben auch gesagt, dass sie davon ausgehen, dass es vielleicht
00:09:29: auch damit zusammenhängt.
00:09:30: Und es ist vielleicht auch eher so, dass Männer das vielleicht auch eher nicht zugeben wollen,
00:09:35: auch vielleicht auch nicht an diese Umfrage teilgenommen haben aus diesen Gründen.
00:09:39: Aber bevor wir da weiter reden, vielleicht klären wir mal, was ist Cosplay und woher
00:09:44: kommt es eigentlich?
00:09:45: Beim Cosplay geht es um das Nachbilden von Figuren aus Medien.
00:09:51: Das können Manga sein oder von mir ist auch die Animeadaptionen, Filme, Games und auch
00:09:57: andere Medien wie zum Beispiel Literatur.
00:09:58: Ich meine, du hast jetzt gleich Harry Potter genannt.
00:10:01: Es geht darum, dass nicht nur das Aussehen dieser Figuren und ich weiß, dass man das
00:10:06: eben im Cosplay Charaktere nennt.
00:10:10: Ich kann das nicht Charaktere nennen, weil für mich sieht man meinen Literaturprofessor
00:10:16: eingedrichtet, dass das Figuren heißen und das werde ich für immer so sagen müssen.
00:10:20: Und dass man die Figuren möglichst genau nachstellt.
00:10:23: Das ist die eine Sache, aber es geht vor allen Dingen darum auch die Charaktereigenschaften
00:10:27: möglichst authentisch und genau wiederzugeben.
00:10:31: Wobei es oft nicht ums Schauspielen geht, also sich hineinversetzen, sondern da ist immer
00:10:35: so ein Spannungsverhältnis zwischen dir als Person, dann auf der anderen Seite der Figur
00:10:42: in zum Beispiel dem Anime und in der Mitte dein Verkleidung selbst und dann geht es ums
00:10:49: Puzzlen für Fotos und dem Nachstellen von Szenen.
00:10:54: Und es ist also keine Schauspielerei in dem Sinne.
00:10:58: Aber es ist trotzdem, und da liegt die Betonung auch drauf, auf Spiel, auf dieses kreative
00:11:06: Ausleben, dieses Spannungsfeld, das möchte man fast sagen.
00:11:10: Und da bin ich dann auf diese sociologische Ader gestoßen, wo ich dann eine Abhandlung
00:11:19: lesen habe zum Thema Cosplay, weil wie immer ist die Wissenschaft so ein bisschen geneidt
00:11:27: zu popkulturelle Strömungen erst mal außer Acht zu lassen und fängt jetzt erst langsam
00:11:31: Ansicht damit zu befassen.
00:11:32: Und da wurde dann diese Performativität von Identität.
00:11:37: Darum geht es ja ganz viel bei Judith Butler.
00:11:40: Da geht es um das Genderthema.
00:11:41: Aber auch bei Irving Goffman, das Identität ist nicht festgesetzt, sondern die Flexibel
00:11:54: und die Performed Man.
00:11:59: Wenn ich das so leidhaft ausdrücken darf.
00:12:01: Das sieht man auch zum Beispiel ganz interessant bei Cosplayern.
00:12:05: Die nennt man dann, habe ich gelesen, Cross Player.
00:12:08: Zum Beispiel eine Frau, eine männliche Figur, Cosplay oder ein Mann, eine weibliche Figur.
00:12:15: Und da hast du automatisch schon, vielleicht ohne irgendwelche politischen oder anderweitigen
00:12:21: Hintergedanken.
00:12:22: Grenzüberschreitungen, also von arbitrieren Grenzen.
00:12:28: Ja, genau.
00:12:30: Diese Strictbinäre, das oft in unserer Gesellschaft so, das wird irgendwie aufgelöst.
00:12:37: Das habe ich wahnsinnig faszinierend gefunden.
00:12:40: Aber im Spiel.
00:12:41: Und es hat mich auch so Cosplay, also Spiel, die kindliche, bitte zu unterscheiden, kindisch,
00:12:49: sondern kindliche Art, sich mit am Thema zu befassen.
00:12:52: Das nämlich von Neugier und, also so getrieben ist von Neugier und von der Lust aus Spiel.
00:12:59: Und deswegen finde ich diese ganze Sache so unfassbar sympathisch.
00:13:04: Ich finde ja, wir sollten alle mehr spielen.
00:13:07: Auch die über 25-Jährigen, die dann oft keine Gelegenheit mehr haben, weil es das Leben
00:13:13: nicht mehr so zulässt, Leiner.
00:13:15: Wie ist es aber entstanden, um das noch abzuschließen?
00:13:18: Und zwar, in den 1980er Jahren in Japan wurde das dort groß.
00:13:23: Weil da das hängt, so ein bisschen zusammen mit der, da ist so die erste Generation von
00:13:31: Anime- und Manga-Fans in Japan erwachsen geworden.
00:13:34: Das heißt, da hatten die auf einmal die Mittel und Wege Fansein anders auszudrücken.
00:13:41: Und es gilt als Fanpraxis.
00:13:43: Dies auch entstanden bei der Urheberrechtsschutz in Japan, wo das Strict forciert.
00:13:50: Das hat dann verhindert, es Nachahmung verhindert in jeglicher Form.
00:13:56: Dieses Nachahmen galt aber eben nicht für das Gestalten von Kleidung, Accessoires, Waffen
00:14:03: von den Figuren in den Medien, die konsumiert worden sind.
00:14:07: Und deswegen wurde das so ein neuer Weg, sich kreativ auseinandersetzen, ohne solche Urheberrechtsverletzungen
00:14:15: zu begehen.
00:14:16: Wobei es in Japan nach wie vor sogenannte Doshinji gibt.
00:14:23: Ich spreche es bestimmt falsch aus.
00:14:25: Kann man sich vorstellen wie ein Fan.
00:14:27: bin Fan-Magazin oder quasi Fan-Fiction, aber halt von einem Manga als Manga, aber halt
00:14:40: selber herausgegeben und selber gezeichnet und so. Ja und so ist es ein bisschen entstanden und
00:14:46: ab den 90er Jahren war ja dann, da haben wir letztes Mal schon drüber geredet, der Manga und
00:14:50: Anime Room in den USA und in Europa und so ist es da auch groß geworden. Allerdings der Begriff
00:14:57: wurde geprägt von dem japanischen Autor Nobuyuki Takahashi und der hat nämlich sich in Los Angeles
00:15:05: auf der Science-Fiction Worldcon im Jahr 1984 die ganzen kostümierten Fans angesehen und hat
00:15:13: daraus dann einfach den Begriff abgeleitet und ist dann nach Japan getragen. Ist interessant,
00:15:20: weil ihr nämlich bei den Ursprüngen des Cosplay-Kunden, das es schon in den 1960er Jahren in den
00:15:25: USA Cosplays gegeben hat auf Science-Fiction-Conventions. Genau auf das Gleiche bin ich auch
00:15:31: gestoßen und dass es sogar so früh zurück geht bis zum Jahr 1939, wo es schon die ersten Sci-Fi
00:15:37: Conventions oder Gatherings oder so gegeben hat. Ja, das ist interessant wie zwei ganz verschiedene
00:15:44: Kulturens oder ineinander verschmelzen. Genau, also wie es dann wieder und wie es jetzt sich so
00:15:50: anfühlt als wäre es etwas, dass das aus Japan zu uns gekommen ist, aber dabei ist es irgendwie in
00:15:55: den USA auch schon gewesen. Also für mich ist das irgendwie so ein Dietzer für das Menschen da
00:15:59: einfach das Bedürfnis danach haben auf diese Weise zu spielen oder sich auszudrücken. Genau und so
00:16:08: findet man halt die Begriffe. Genau. Und heutzutage hat man es überall gefühlt auf sehr vielen
00:16:15: Conventions, also es gibt ja die Comic-Cons oder die Frankfurter Buchmesse, also das ist jetzt nicht
00:16:20: mehr so begrenzt wie es vielleicht früher mal war. Also immer dann wenn es irgendwie um Fans geht,
00:16:26: um Fan-Kultur tauchen auch Cosplayer aus. Was ich auch noch interessant gefunden habe, was ich
00:16:33: vorher noch aufschreiben wollte, weil du ja gesagt hast, wenn man älter ist, nachher hat man und
00:16:36: eben vielleicht ein Job hat, Kinder hat, hat man vielleicht nicht mehr die Zeit sich damit mit
00:16:40: diesem Hobby zu beschäftigen. Interessanterweise bei dieser Umfrage von dieser Webseite, was so das
00:16:46: 48 Prozent, das war der größte Teil, berufsätig waren sogar. Ich glaube schon, dass man einen Teil
00:16:51: dann auch die Mittel und Wege hat, Kos zu plänen und es war auch interessant, weil es waren vor
00:16:58: allem auch Leute aus der Kreativbranche und das macht schon Sinn, weil wenn du selber schon
00:17:02: näherin bist oder im Make-up Artist oder so in irgendeinem kreativen Beruf arbeitest, wo du schon
00:17:08: gewisse Fähigkeiten mitbringst, ist das für die irgendwie allugische Erweiterung. Als HB. Oder es
00:17:16: ist umgekehrt und du suchst ja einfach beruflich eine Ausdrucksweise, die irgendwie dem nahe bleibt,
00:17:25: was du dir auch ganz privat macht. Und das Cosplay einfach nur eine weitere erweiterte Form,
00:17:33: diese Ausdrucksweise ist so von diesem Wunsch nach Spiel oder nach Kreativität oder wie auch immer.
00:17:39: Genau, du hast ja schon gesagt, es gibt auch inzwischen im Deutschsprachengraum sehr,
00:17:44: sehr viele Messen. Regelmäßig hören auch wir als Bibliothek auch in den Sowohl zur Leipziger
00:17:49: Buchmesse als auch zur Frankfurter Buchmesse. Wir gehen ja auch viel auf Fortbildungen und
00:17:53: auf Vorträge und entweder sind wir selber auch so eine Buchmesse mal präsent oder Leute kommen
00:18:01: danach und erzählen uns davon und dann irgendwie unabdingbar das Kommentar ja und ganz viele
00:18:07: verkleidete Waren. Und es ist inzwischen auch etabliert, also sowohl die Leipziger als auch die
00:18:14: Frankfurter Buchmesse nehmen sich dem an und erkennen das auch als Zielpublikum. Es gibt
00:18:24: außerdem die deutsche Cosplay-Meisterschaft, die wird zusammen in Zusammenarbeit mit der
00:18:29: Frankfurter Buchmesse gemacht und der dem Verein "Animex" heißt der. Das ist, meines Wissens,
00:18:38: nach die größte deutschsprachige Plattform. Das ist so eine Internetseite, wo man sich als
00:18:46: Community trifft. Im Endeffekt. Große Conventions in Deutschland wären noch die Dokomi, die sind
00:18:54: Düsseldorf, die Konichi in Kassel, die German Comic Con nach dem Vorbild von der in Los Angeles,
00:19:00: allerdings in Dortmund, Berlin und Frankfurt und die Comic Con Germany in Stuttgart. Und dann
00:19:06: habe ich noch einmal geschaut, was gibt es denn in Österreich und gibt es in Österreich? Ja,
00:19:10: in Österreich gibt es ganz viel. Die Annie, okay, ich weiß jetzt kriegen wir wahrscheinlich die ersten,
00:19:16: die Annie Niete oder die Annie Night. Es ist nicht zu mir, wenn ihr mich korrigiert. Die Nippernation,
00:19:24: die Vienna Comic Con, die Hanami Con in Graz und in Tirol, die hat gerade erst stattgefunden die
00:19:31: Loricon, nämlich in Seefeld. Okay, habe ich auch noch eine Gust. Ja, die hat vom 8. bis 9. Juni
00:19:38: stattgefunden im Olympiasport und Konkesszentrum in Seefeld. Und das war mir, also ich weiß,
00:19:46: ich war an dem Tag letztes Jahr im Sommer zufällig auch in Seefeld und bin dann da so langspaziert
00:19:53: und genau an dem Zentrum war vorbei. Und auf einmal kommen wir da Cosplayer entgegen. Was sehen
00:20:01: meine Augen da, dass in Tirol laufen einem nicht einfach so Cosplayer entgegen. Also entweder
00:20:11: du hast Ski Outfit an oder Erwanderhosen. Und das kennt man vielleicht, wenn mein Frankfurter
00:20:20: Weg ist um die Buchmesse rum und die Leipzig, aber nicht in Tirol. Und dann war da ganz zufällig
00:20:25: genau die Loricon letztes Jahr. Das ist ganz witzig. Auf diesen Messen geht es ganz viel um
00:20:31: Kreativität und was wir noch nicht erwähnt haben, ist, wie gemeinschaftlich dieses ganze Hobby ist.
00:20:38: Also die allermeisten Cosplayer, wobei es Ausnahmen gibt, die allermeisten treiben das Hobby und geben
00:20:46: mehr Geld raus als sie. Also da geht es nicht um Geld verdienen. Das finde ich auch sehr bemerkenswert.
00:20:51: Diesen Messen gibt es dann Workshops, egal ob es ums Nähen oder ums Handwerkliche geht,
00:20:58: wie bastelig meine Waffe. Man ist einfach Teil einer Community online, aber dann auch eben vor Ort.
00:21:05: Und das ist sicher aber schön, dass wenn man sich dann auch gegenseitig austauschen kann,
00:21:08: Talente austauschen kann, Tipps austauschen kann, aber sich gegenseitig dann auch irgendwie
00:21:13: hyped und sagt, wie toll die Kostüme gegenseitig sind, ist sicher eine athntale, nette Community.
00:21:17: Mir ist aufgefallen, also ich habe immer den Eindruck, das wird von außen so ein bisschen
00:21:22: belächelt. Siehst du das auch so? Aber ich glaube, dass es auch besser geworden.
00:21:27: Ich glaube am Anfang war das so ganz außen vor mit so, okay, das sind ein paar komische,
00:21:35: die das halt machen. Und inzwischen, wie du schon gesagt hast, dass es auch größere
00:21:40: im Buchmessen auch so angenommen haben und das auch so bewerben. Ich glaube nicht,
00:21:45: dass das so selbstverständlich ist. Vor ein paar, vor ein Jahrzehnte oder so wäre das wahrscheinlich
00:21:49: noch nicht der Fall gewesen. Viele von diesen Treffen sind dann auch ehrenamtlich organisiert.
00:21:55: Diese Vereine werden teilweise ehrenamtlich oder zum Großteil ehrenamtlich geführt. Also das
00:22:00: ganz viel Communitywork unsichtbar dahinter, um diese ganzen Vernetzungen überhaupt stattfinden
00:22:09: zu lassen. Und das voranzutreiben, ja. Genau. Und einfach diesen Raum auch so möglichen für den
00:22:15: Austausch. Und das ist so, ja eigentlich auch, wofür wir als Bibliothek stehen. Das ist das,
00:22:21: was mir total gefällt. Ja, und was mir total gefällt, ist dieses Partizipative,
00:22:26: dieser Aspekt daran, dass man nicht passiver Konsument ist von etwas, sondern aktiv was
00:22:36: an sich nimmt. Das war ja auch bei der Fanfiction Folgebisslerthema. Aktiv was an sich nimmt und
00:22:41: das für sich selber gestaltet. Ich weiß nicht, ich habe das jetzt, wo ich so ChatGPT so viel
00:22:45: verwendet habe jetzt einmal. Da habe ich so das Gefühl gehabt und dann liest er halt in der Frühlist
00:22:51: halt die Nachrichten. Dann brauchst du eine schnelle Info und das Google Store halt. Und dafür ist
00:22:55: Google ja auch ausgerichtet, dass du dir nichts mehr merkst, sondern dass du einfach auf Google
00:22:59: gehst. Und dann tippst du noch schnell deinen, ich brauche ein Essay für 200 Wörter für dieses
00:23:05: und jenes ein. Und nichts mehr kommt so aus einer, also jedes, aus einer kreativen Nadehose von dir
00:23:12: selber. Ja, jedes, jedes, zünglich neu, das sind die entstehen könnte, weil du... Von irgendeiner
00:23:20: Maschine übernommen. Ja, und so weit. Da hast du ja die Antwort. Aber das ist was, das kann keine
00:23:26: Maschine machen, das musst du nur selber. Aber hast du auch den Eindruck oder meinst du, dass das...
00:23:32: Ja, ich glaube eben, das ist doch schon so ein Hobby, das eben Kreativität auf jeden Fall fördert.
00:23:36: Und da hilft einmal aus dem Alltagstor daraus zu kommen. Gerade jetzt sind wir so grund,
00:23:44: einfach nur auf unsere Computer zu stehen. Und wenn es nicht die Computer sind, dann sind die
00:23:49: Handys oder die Fernseher. Und dann ist sowas kreatives, wo ich was auch machen muss mit bei den
00:23:55: Händen. Schon auch sicher angenehm und fein oder abwechselnd. Ja, ich kann mir das schon vorstellen,
00:24:04: dass das fast... Aber ich kann es jetzt nicht sagen, weil ich es natürlich selber noch nicht
00:24:07: ausprobiert habe. Das müsste ich ausprobieren. Aber ich glaube nicht, dass ich so gut nehmen kann,
00:24:11: dass ich das hinkriege. Irgendwann müssen wir mal ein Cosplayer oder ein Cosplayer einladen und die
00:24:18: sollen uns das dann genau erzählen, wie das dann funktioniert. Aber ich habe auch so ein
00:24:23: bisschen den Verdacht, dass die Leute sich auch fragen, was machen die denn da eigentlich? Weil es
00:24:29: hat ja keinen Sinn als den Selbstzweck. Ich sage, meine Theose ist...
00:24:34: - Die Trinse ist motiviert. - Ja, es ist Abseits vom Kapitalismus, wenn das Idee war. Aber es ist
00:24:41: Abseits von allen gesellschaftlichen Erwartungen. Und wie du ganz am Anfang der Folge sagst,
00:24:47: über Tritt sogar Grenzen teilweise, wenn man sich das so von Gender kreiert und von solchen
00:24:55: Geschichten, dass ich mir schon... Also, dass ich schon glaube, dass viele Leute das gar nicht
00:25:02: verstehen, wie viel Flexibilität das innerlich erfordert. Und wie viel Mut. Gerade so die ersten
00:25:12: paar Male kann ich mir vorstellen, dass er fordern dürfte, wenn du in vollem Kostüm...
00:25:17: - In die Öffentlichkeit gehst? - In die Öffentlichkeit gehst. Und die alle Blicke und oft sind
00:25:24: ja... wird ja beurteilt. Ich habe schon das Gefühl, dass das noch verurteilt wird oft. Oder zumindest
00:25:32: bestaunt im positiven Sinne, manchmal begafft im negativen Sinne. Und das wird, finde ich, zu wenig
00:25:41: in den Vordergrund gerückt. Wie erstaunlich... Wir nutzen die ganze Zeit das Wort "kreativ".
00:25:52: Sondern ich glaube, wir wollen eigentlich... Ich weiß ich eigentlich sage, wie erstaunlich...
00:25:56: auch nicht mutig, aber wie tief menschlich das eigentlich ist, immer dieses Spiel beizubehalten,
00:26:03: diesen Wunsch nach, das nicht zu verlieren. Weil ich glaube nicht, dass es... Wir reden ja auch von
00:26:08: der Realitätsflucht bei den Romanen und so. Das würde ich auch immer gern vorgebracht. Ich glaube
00:26:14: auch nicht, dass das der größte Antrieb ist. Ich glaube, der größte Antrieb und da müsste
00:26:19: ihr, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, muss bitte eure Meinung dazu sagen, ist meine Meinung nach
00:26:26: Community, dieses Zusammenkommen. Zuhörerigkeit zu einer Gruppe, die sich unter anderem total
00:26:37: super versteht und genau weiß, was die anderen auch so denken, wie man selbst. Ja, ein Abschlusswort.
00:26:44: Danke fürs Zuhören. Vielleicht, da wir jetzt ja auch die Definition haben, vielleicht marschiert mal
00:26:50: jemand von euch im Light-Kostüm oder im Sofa ist er noch alle. Ihr habt es all schon vergessen.
00:26:57: L? L, genau. Aber L ist super easy, weil der hat... Warte, ich weiß, der ist gerade zuvällig. Der hat
00:27:02: Jeans an und erweist das Oberteil. Aber ich glaube, er ist immer Baalfoos. Also wenn ihr keine Schuhe
00:27:12: an habt, dann wissen wir Bescheid. Wobei der Shinigami, ist das Shinigami? Ich weiß nicht, was
00:27:16: die ganzen Begriffe nehmen. Ja, es ist ein Shinigami. Genau. Es ist ein Shinigami. Todesgott, wie
00:27:23: ich immer. Da wäre ich dann impressed, wenn jemand in diesem Kostüm auch da ist. Auf jeden Fall,
00:27:29: wenn wir uns freuen, wenn ihr auch im Kostüm bei uns mal vorbeischaut und unsere Mankerabteilung
00:27:35: begutachtet. Aber das geht auch ohne Kostüm. Das geht auch ohne Kostüm. Wir nehmen alle der Raum für
00:27:40: uns. Und unsere Mankerabteilung begutachtet mit dann bald einmal den neuen Death Note. Danke
00:27:47: fürs zuhören und bis zur nächsten Folge. Ihr könnt uns gerne eure Meinung auf post.stadtbibliothek@insbruck.gv.at
00:27:56: oder auf Instagram oder Facebook. Teil... Was haben wir jetzt, wie haben wir uns dazu angefangen?
00:28:03: Sorry. Du hast recht, ich bin auch sorry. Immer. Okay. Danke fürs zuhören. Sagt's dumm. Danke fürs zuhören
00:28:19: und fröhliches Mangerles. Tschüss.
00:28:22: Das Vorwort ist eine Produktion der Stadtbibliothek "Insbruck" und Teil der Stadtstimmen.
00:28:51: dem Auducanal der Stadt Hinsburg.
00:28:53: Ich hoffe, ihr werdet noch mehr Aufsehen!
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