Innsbruck liest-Edition: Entstehungsgeschichte

Shownotes

Willkommen zum S’Vorwort: Innsbruck liest-Edition! In drei Folgen feiert die Stadtbibliothek Innsbruck die 20. Auflage der Buchverteilaktion.

In der heutigen Folge spricht Boris mit Birgit Neu und Thomas Pühringer, die in ihren damaligen Funktionen als Kulturamtsleiterin und Büroleiter der ehemaligen Bürgermeisterin Hilde Zach maßgeblich an der Entstehung des Projekts „Innsbruck liest“ beteiligt waren. Dass das jetzt schon über zwanzig Jahre her ist, können sie selbst kaum glauben. „Innsbruck liest“ ist in seiner Umsetzung und dem umfassenden Rahmenprogramm österreichweit einzigartig. Wie es dazu kam und wie die Aktion in ihren Anfangsjahren in Innsbruck angekommen ist, welche Autor*innen ihnen besonders gefallen haben, und ob es Nervosität gab, das und mehr erfahrt ihr in der zweiten Folge vom S’Vorwort: Innsbruck liest-Edition.

Schon gewusst? Innsbruck liest-Autorin 2024 ist Caroline Wahl mit dem Spiegel-Beststeller „22 Bahnen!“

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Alle Infos zu Innsbruck liest 2024: https://stadtbibliothek.innsbruck.gv.at/de/programm/innsbruckliest

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00:00:00: Sie hören eine Sonderausgabe vom Sforward, anlässlich des 20. Jubiläums von Innsbruck, liest.

00:00:27: Willkommen beim Podcast der Stadtbibliothek Innsbruck, es vorwürtt. Mein Name ist Boris Schön und heute geht es wieder um die Aktion Innsbruck liest.

00:00:36: Und diesmal wollen wir ganz an die anfängende Aktion zurückkehren. Dafür haben wir zwei ganz besondere Gäste eingeladen, Birgit Neu und Thomas Püringern.

00:00:47: Darf ich euch kurz bitten euch vorzustellen, was ihr behoflich macht und was vor allem eure Aufgabe war, bei der ersten Ausgabe von Innsbruck liest, Birgit bitte.

00:01:00: Ja, vielen Dank. Wie gesagt, Birgit Neu, ich war damals vor 20 Jahren Kulturamtsleiterin der Stadt Innsbruck und hatte damals das Glück, gemeinsam mit meinem Team diese wunderbare Aktion ins Leben rufen zu dürfen.

00:01:13: Heute bin ich immer noch für den Bereich Kultur zuständig, bin heute die Abteilungsleiterin bei der Stadt für den Gesellschaftsbereich, Kultursport, Gesundheit und Willow.

00:01:24: Thomas Püringer, schönen Tag auch von meiner Seite. Mit 2002 bei der Bürgermeisterin Hillitzach im Büro als Büroleiter angefangen und somit mit der Birgit zusammenarbeiten dürfen.

00:01:36: Jetzt zu Innsbruck liest, wie ging denn das los? Wo war die Idee plötzlich da? Von wem kam die?

00:01:44: Da kann ich dann gleich an den Thomas weitergeben. Wir wollten im Kulturamt etwas machen für die Literaturszene vor Ort und einfach auch eine Aktion, die das lesen und die Literatur in den Mittelpunkt stellt.

00:01:57: Und dann kam eben vom Büro des Bürgermeisters eine ganz schöne Idee und da gebe ich jetzt nicht an dich, Thomas, weiter.

00:02:03: Danke, Birgit. Man möchte es kaum meinen, aber damals waren die Inhalte noch nicht so mit der Anleihen verfügbar wie heutzutage.

00:02:12: Und irgendwo ist mein Zeitumstatikel untergekommen aus einer amerikanischen Stadt, also aus den USA, wo man eine vergleichbare Aktion gestartet hat.

00:02:20: Und Birgit, damals du mit dir helfen dich ab Wien war ein bisschen früher dran als wir, aber ich denke, es ist ein ganz großes Dank jetzt im Nachhinein nach so vielen Jahren an Hillitzach,

00:02:31: die damals Bürgermeisterin und Kulturreferentin war und vor allem an dich, Birgit und dein Team und das Kulturamt, wie ihr diese Aktion umgesetzt habt,

00:02:38: weil man uns da in Innsbruck schon in einigen Punkten, finde ich, wohltur ins Abhäben voneinander steht.

00:02:44: Ja, genau so war es. Wir haben dann diese Anregung vom Büro des Bürgermeisters sofort aufgegriffen und haben uns überlegt, wie können wir diese Aktion für Innsbruck adaptieren?

00:02:54: In Wien wurden ja damals, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, 100.000 Bücher verteilt an die Bevölkerung.

00:03:00: Wir wussten, dass wir diese Dimensionen in Innsbruck nicht erreichen können, aber auch nicht erreichen müssen.

00:03:05: Wir haben das sozusagen down-graded auf die Dimensionen, wie sie für unsere Stadt passen und haben aber auch überlegt, wie wir die Sache etwas anders angehen können.

00:03:16: Und zwar in dem Sinne, erstens, dass wir die heimischen Literaturveranstalter in diese Aktion gerne einbinden möchten, weil es soll ja eine Aktion sein,

00:03:25: wo sehr viele vor Ort auch davon profitieren. Und das zweite war, dass wir von Anfang an die Jury-Entscheidung, die Auswahl des Buches in Fachkundigehänge händelegen wollten.

00:03:36: Und da haben wir mit dem Brennarchiv von Professor Johann Holzner einen ganz tollen Partner gewonnen, der mit uns gemeinsam die ersten Jahre ins Vogelist veranstaltet, begleitet hat und vor allem damals auch den Vorsitz der Jury übernommen hat.

00:03:51: Und da waren wir sehr froh, dass wir diese Aktion von Anfang an so fachkundig begleiten haben können.

00:03:57: Der Schrieb, was jetzt gibt, ist ja immer noch in der Form, das ist ja sozusagen auch immer noch das Qualitätssiege der Aktion, dass eine Person aus der Wissenschaft sozusagen kontrolliert, was das Ergebnis der Jury ist, welches Buch es ist und nicht stimmberechtigt ist.

00:04:13: Also das hat sich ja erhalten.

00:04:15: Ich glaube, ein wichtiger Aspekt ist auch der Zeitpunkt, dass es immer im Frühling präsentiert wird, das Buch. Manche Menschen nehmen sich das mit als Urlaublexbühre oder wie auch immer.

00:04:26: Manche warten regelrecht, das war sie aus meiner Umgebung, die sagen, ich will keine einzige Ausgabe versäumen.

00:04:32: Vielleicht schreiben sie das in den Kalender ein, wenn die neue Aktion wieder stattfinden wird.

00:04:36: Und denke auch für den Handel ist es ein wichtiger Unterschied, dass bei uns das im Frühling passiert, weil die Weihnachtszeit auch für den Buchhandel die allerwirtigste Zeit im Jahr ist, wo die Hautumsätze getätigt werden.

00:04:47: Und da 100.000 Titel eines Bestseillers auf den Markt zu schmeißen, ist natürlich schon eine harte Nuss für den Buchhandel.

00:04:54: Und die heimischen Buchhändlerinnen und Buchhändler haben sich das, glaube ich, verdient, dass die Staatsborde auf der einen Seite die Literatur fördert und die Literaturszene, aber auf der anderen Seite auch auf das Handelsgeschehen Rücksicht nimmt.

00:05:05: Also da ist die jetzt bezogen auf eine Stadt ein Buch in Wien, wo es 100.000 Stück im Herbst sind, die dann auf den Markt verteilt werden.

00:05:14: Genau.

00:05:15: Wie war das damals dann? Also es gab diese Idee aus Amerika, Wien war vielleicht ein bisschen früher dran, aber wie ist dann das mit dem Konzept losgegangen?

00:05:22: Weil so eine Aktion, die muss man sich ja doch in verschiedenen Sachen überlegen.

00:05:28: Was bindet man ein? War das dann Arbeit eher im Kulturamt oder wo wurde diese Arbeit sozusagen?

00:05:35: Wo ist das Konzept dann wirklich entstanden?

00:05:38: Ja, wir haben zunächst einmal alle vor Ort dating Literaturveranstalter zu uns eingeladen, ins Kulturamt.

00:05:43: Da hat eine Korsi-Hunde sozusagen einen brainstorming veranstaltet und haben sie gebeten, sich mit ihren eigenen Ideen in diese Aktion einzubringen.

00:05:53: Und zwar insbesondere in Form von Begleitveranstaltungen.

00:05:57: Wir haben gewusst, dass wir als Kulturamt aus personellen Kapazitäten heraus schon nicht alles alleine stemmen können.

00:06:04: Und vor allem wollten wir ja auch da die Expertise unserer Literaturveranstalter, unsere Literaturinstitutionen vor Ort, gerne einbinden in die Aktion.

00:06:12: Wir haben das dann vorgestellt, dass wir eben ein Buch in großer Auflage 10.000 Stück gerne an die Bevölkerung verteilen wollen.

00:06:23: Und am Anfang war da und dort etwas Skepsis herauszuhören.

00:06:27: Vor allem haben wir eines aus dieser Hunde mitgenommen, die den Auftrag, sagen wir mal so, den Auftrag, es darf keine Eintagsfliege sein.

00:06:37: Es soll, wenn wir so eine Aktion starten, eine Aktion werden, die wirklich nachhaltig wirkt, die auch in den Folgejahren dann weitergeführt wird.

00:06:44: Ich glaube, dieses Versprechen haben wir jetzt am 20. Geburtstag der Aktion ganz gut eingelösen können.

00:06:50: Und dann hat es eigentlich ein sehr schönes Miteinander gegeben.

00:06:53: Also es haben sich für verschiedene Literaturinstitutionen dann am Rahmenprogramm beteiligt, sei es mit Lesungen, mit Diskussionsrunden, mit Signerstunden.

00:07:03: Wir haben auch von Anfang an versucht, die Aktion über Partner zu finanzieren, über Sponsoringpartner.

00:07:11: Da war man sehr froh, dass wir eigentlich zu Beginn fast 100 Prozent der Produktionskosten des Buches über Sponsoring finanzieren konnten.

00:07:20: Das war ganz toll und es war für die Teilnehmenden Wirtschaftsbetriebe, die uns unterstützt haben, auch schön, dass sie über ihre Verteilstationen dann sich auch an der Aktion beteiligen konnten.

00:07:31: Und so wurde das ein schönes Miteinander.

00:07:33: Miteinander, wir haben auch den Buchhandel mit Büchern versorgt und man muss sagen, die erste Auflage war so schnell vergriffen, dass wir mühe hatten, uns selber noch ein paar Exemplare für uns in der Stadtliche Reitern zu sichern.

00:07:48: Ich denke, das ist auch eines der Erfolgsgeheimnisse, dass die Ausgabe-Stellen so ungestreut sind von Recyclinghof über Schwimmbäder, Handelsbetriebe, städtische Dienststellen.

00:07:58: Ich denke, das ist ein tolles Signal.

00:08:01: Inzwischen auch seit ein paar Jahren auch noch in den öffentlichen Verkehrsmitteln.

00:08:05: Also es ist wirklich sehr der spannende Anmerkation für mich auch, dass den Leuten Literaturen ordentlich präsentiert wird, was sie vielleicht nicht erwarten würden und damit auch, dass man Leute erreicht, die gar nicht nach Literatur suchen, aber eher dann trotzdem begegnen.

00:08:21: Eine Frage habe ich noch zum Ablauf damals.

00:08:25: Gab es eine Auftaktveranstaltung?

00:08:28: Wo war die?

00:08:30: Es gab eine Auftaktveranstaltung in unserer damaligen Stadtbücherei in der Kulingasse.

00:08:35: Die war unglaublich gut besucht.

00:08:37: Es war ja da schon dann bekannt, dass der Kameramörder von Thomas Glavinich als erstes ins Publistbuch herausgegeben wurde.

00:08:44: Und dieses Buch hat ja sehr polarisiert.

00:08:46: Das muss man von Anfang an sagen.

00:08:49: Es war ein Buch, das wirklich emotional sehr stark die Leute mitgenommen hat.

00:08:55: Mir persönlich ging es ähnlich.

00:08:57: Ich hatte bei dieser ersten Aktion den Ehrgeiz im Vorfeld der Jury Entscheidung schon möglichst alle Vorschläge der Jury durchzulesen und habe auch den Kameramörder gelesen.

00:09:07: Und wie ich ihn fertig hatte, habe ich mir gedacht, ein tolles Buch, aber für diese Aktion zu heftig.

00:09:14: Es geht ja doch immerhin da um den Nord an zwei Kindern und die Jagd nach dem Mörder.

00:09:20: Und mir war das dann fast ein bisschen zu beklemmend.

00:09:24: Schlussendlich fiel aber die Entscheidung der Jury genau auf dieses Buch.

00:09:29: Und wir haben uns natürlich auch an die Jury-Empfehlung gehalten.

00:09:32: Und in der Stadtbibeltäge bei der Auftaktveranstaltung haben wir genau dann diese Emotionen gespürt.

00:09:38: Leute, die aufgestanden sind im Rahmen der Diskussion und gesagt haben, so was kann man doch nicht machen,

00:09:44: so ein grausames Buch unter die Leute zu bringen und was denken sich denn da die Schülerinnen und Schüler

00:09:50: und die jungen Menschen, die so ein Buch lesen und dann gab es aber auch Professoren, die Deutschklassen

00:09:56: geleitet haben und sich das Buch in Klassenstärke für ihre Klasse abgeholt haben und die gesagt haben,

00:10:02: genau so ein Buch muss es sein, damit es auch die jungen Leute fesselt und damit man auch genug Diskussionsstoff hat,

00:10:08: um das in der Klasse dann zu bearbeiten. Also es war wirklich ein sehr polarisierendes Buch und hat,

00:10:14: glaube ich, diese Aktion dadurch auch zu ganz viel Öffentlichkeit verholfen, was natürlich die Aktionen sich wieder genutzt hat.

00:10:21: Eine positive Polarisation, wenn wir das so sagen darf, oder? Also der Diskurs über Literatur und über Kultur ist damit gefördert worden.

00:10:30: Das ist, denke ich, das Wichtigste, was eine Stadt machen kann, die Beschäftigung mit der zeitgenössischen

00:10:37: oder aktuellen Kunst und Kultur zu fördern bei den Menschen.

00:10:40: Hatet ihr in irgendeiner Form, bevor das Ganze dann losgegangen ist und ja auch ein voller Erfolg wurde,

00:10:46: Sorge, dass das nicht klappen könnte, dass zu wenig Leute kommen, dass die Bücher nicht verteilt werden,

00:10:51: ausreichend wird angenommen werden oder ähnliches oder war davon anfangs der totale Optimismus, das wird ein Knaller?

00:10:57: Mir war eigentlich sehr optimistisch. Wir haben gewusst, dass diese Aktion in anderen Städten schon ausgesprochen erfolgreich läuft

00:11:04: und hatten schon die Erwartung, dass es auch bei uns gut ankommt.

00:11:07: Und so war es dann auch, wie ich eben schon erwähnt habe, die ersten Exemplare sind uns wirklich unter den Händen fast weggerissen worden

00:11:14: und waren in Lufa gegriffen. Und es war dann schon auch schön, dass zu den Begleitveranstaltungen viele Menschen gekommen sind

00:11:20: und sich auch mit dem Auto auseinander gesetzt haben, mit der Thematik auseinander gesetzt haben und einfach an diesen Diskurs teilnehmen wollten.

00:11:28: Und auch dazu gibt es ein unsichtbares Zauberwort, das so in unsichtbaren Buchstaben über die Aktion schwebt und das ist gratis.

00:11:36: Da habe ich ein Anekdote. Ich habe selber mal im Buchhandel gearbeitet und dann kam ein Herr rein am Vormittag.

00:11:45: Die Bücher waren schon weg, die für den Tag bestimmt waren und er hat gemeint, was schon ausverkauft.

00:11:50: Und ich habe gesagt, na ja, wenn es verkauft werden würde, weiß ich nicht, ob sie schon alle weg wären.

00:11:54: Aber na klar, gratis ist natürlich ein Argument.

00:11:58: Es ist ja auch so, dass es jetzt für mich als Literaturwissenschaftler auch ganz spannend,

00:12:04: Thomas Glavinich ist ja damals richtig durchgestartet, war ja eben deswegen, glaube ich, auch so ein perfekter Start für die Aktion.

00:12:12: Er hat dann ja eigentlich weitere Erfolge gehabt und ist inzwischen leider aus dem Literaturbereich komplett verschwunden.

00:12:20: Aber wie war dieser sehr? Weil das ist für mich auch immer noch bei der Aktion sein Thema.

00:12:24: Diese sehr intensive Zusammenarbeit mit einer Person, einer Autor in einem Autor über mehrere Tage.

00:12:30: War das damals auch ein besonderes Erlebnis?

00:12:35: Ja, die erste Begebung mit dem Thomas Glavinich war eigentlich ganz lustig.

00:12:39: Das Buch endet ja damit, dass der Kameramörder gefasst wird und endet mit den letzten drei Worten "Ich läugne nicht".

00:12:47: Und als Thomas Glavinich zu uns ins Büro, ins Kulturamt kam, kam er herein und hat sich vorgesteckt mit "Ich bin der Kameramörder".

00:12:57: Und mein Kollege, der neben mir saß, hat sofort darauf geantwortet und sie läugnen nicht.

00:13:02: Und damit haben wir schon ein bisschen, sind wir schon etwas mit vor, in unsere Zusammenarbeit gestartet.

00:13:09: Und ich glaube, es war für Thomas Glavinich schon auch schön zu sehen, dass so eine große Anzahl von Menschen sich nun seinen Romanen widmet

00:13:18: und Interesse für sein Buch zeigt. Und das ist für einen Autor, glaube ich, schon auch eine besondere Erfahrung.

00:13:24: Jetzt von der ersten Ausgabe weggehend, habt ihr beide dann eigentlich alle Ausgaben immer so verfolgt?

00:13:30: Ich meine, Thomas, du bist ja vom Aufgabenbereich quasi beruflich ganz woanders, als da, wo das Ganze losgegangen ist.

00:13:37: Aber hast du das immer jedes Jahr angeschaut, die Bücher, die auch angesehen und?

00:13:41: Nicht nur von außen angesehen, sondern sogar von innen drin gelesen.

00:13:45: Und findest du, oder findet ihr beide, dass sich das gut entwickelt hat?

00:13:51: So über die Jahre hat es einfach konstant.

00:13:56: Es ist ja eben, der Erfolg ist ja immer noch da.

00:14:00: Aber es ist ja trotzdem, denke ich mal, wenn man so eine Aktion auf die Welt bringt und dann lässt man sich erwachsen werden.

00:14:07: Das war ja eine Zeit lang auch die Natalipäde, die das Projekt geleitet hat.

00:14:11: Jetzt ist es ja seit 2018 in der Stadtbibliothek gelandet.

00:14:15: Also, aber...

00:14:17: Ja, also natürlich habe ich es nach wie vor weiterverfolgt.

00:14:21: Ich bin jetzt selber nicht mehr so eng in der Organisation, klarerweise.

00:14:25: Aber es war auch für mich immer spannend dann zu erfahren, wer wird heurige Inspoglisteautorin oder Inspoglisteautor.

00:14:32: Ich habe auch alle Bücher gelesen.

00:14:34: Es haben mir nicht alle ganz gleich gut gefallen.

00:14:36: Das ist, glaube ich, auch normal und soll auch so sein, dass man verschiedene Geschmäcker trifft.

00:14:41: Für mich war es sehr schön zu sehen, dass wir so viele unterschiedliche Themenwelten behandelt haben mit diesen Büchern.

00:14:49: Wir haben eben mit einem Klimabegangen, wir haben das Südderoldema aufgegriffen.

00:14:54: Wir hatten mehrfach das Thema Flucht und Migration.

00:14:57: Wir haben eine Reihe von Lebens- und Familiengeschichten erzählen können mit der Aktion Inspogliste.

00:15:04: Es ging um das Thema Finanzwelt, um Arbeitswelten, um Mobbing und und und.

00:15:09: Also, diese Bandbreite ist schon sehr groß und sehr spannend.

00:15:12: Und ich glaube, dass so über die Jahre sicher für ganz viele Menschen viel dabei war.

00:15:17: Das war ja der Sinn dieser Aktion.

00:15:19: Und ich weiß von allen, die inzwischen auch schon eine Inspoglist-Bücher-Sammlung zu Hause haben.

00:15:24: So wie ich auch eine habe, das war ja eigentlich von Anfang an nicht ganz der Wunsch, unser Wunsch oder unser Ansehen.

00:15:33: Weil wir wollten, dass das Buch sobald es gelesen wird, verschenkt wird, weiterverschenkt wird,

00:15:37: damit noch mehr Leute in den Genuss dieser Bücher kommen.

00:15:40: Und wie es halt so ist, ein gutes Buch gibt man dann nicht so gerne her.

00:15:44: Und so, glaube ich, hat sich dieses Weiterverschenken, Weiterverteilen nicht so entwickelt.

00:15:49: Aber ich denke, wenn wir jedes Jahr 10.000 oder vielleicht dann mitverliehenden Büchern 15.000 Menschen damit erreichen, dann ist es schon auch eine schöne Anzahl.

00:15:58: Ich möchte uns jetzt anknüpfen, bin ja voll bei dir, Peri.

00:16:01: Die Bandbreite der Themen finde ich so bestechend und auch die Autorenschaft.

00:16:06: Also, wenn man sich anschaut, wer da im Laufe der Jahre aller dabei war mit seinen Buchtiteln,

00:16:10: dann ist es schon eine renommierliche Liste geworden finde in der Zwischenzeit.

00:16:15: Und die Leute haben sich ja nicht nur für "Insburg" Liste geschrieben, sondern auch viel und einfach andere Anarbeitige gearbeitet.

00:16:22: Und da sind schon tolle Autorinnen und Autorinnen dabei.

00:16:25: Das ist so viel beeindruckend.

00:16:27: Haben Sie einen geheimen oder offiziellen Favoriten aus diesen Jahren für Euch?

00:16:32: Für mich war es sehr schön, dass wir im Jahr 2077 die heimische Literatur Szene, die Autorinnen und Autorinnen aus "Insburg" in den Mittelpunkt stellen konnten.

00:16:43: Wir haben uns damals entschlossen, eine Anthologie herauszugeben.

00:16:47: Unter dem Titel "Insights" wurden Texte von 15 Autorinnen und Autoren publiziert, die dann auch in Form von Lesungen natürlich in der Stadt präsent waren.

00:16:58: Und das war für mich sehr schön, hier einfach für die Literatinnen und Literaten vor Ort etwas machen zu können und sie ja mal vor den Vorhang zu holen und in den Mittelpunkt zu stellen.

00:17:07: Und dafür eignet sich natürlich so eine Aktion, wo 10.000 Bücher verteilt werden, sehr, sehr gut.

00:17:12: Und das war für mich damals auch ein schöner Erfolg, dass auch diese Anthologie sehr gut angekommen ist.

00:17:18: Wir haben viele Titel, die wir selber gefallen haben.

00:17:22: Ich könnte jetzt nicht den einen Titel herausgreifen und sagen, das war mein absolutes Highlight und mein Lieblingsbuch aus der Reihe.

00:17:27: Ja, ich bin ja dann auch heuer schon gespannt, wie der 20. Titel dann ankommen wird, die "Karoline Wahl mit 22 Bahnen".

00:17:35: Da haben wir ja auch dieses Jahr ein wirklich ein sehr schön lesbares Buch mit ganz vielen Themen und ich bin auch schon wieder gespannt, wie dann die Diskussionen rundherum sind, die Veranstaltungen.

00:17:48: Wird es uns heuer auch besuchen bei der einen oder anderen Veranstaltung?

00:17:52: Natürlich, ganz klar.

00:17:54: Das ist ein Pflichtprogramm und da komme ich immer sehr gerne.

00:17:57: Und man muss vielleicht zum 20-jährigen Jubiläum schon auch noch einmal sagen, dass wir sehr dankbar sind, dass auch unsere Sponsorinpartner uns über so viele Jahre

00:18:05: treu geblieben sind, weil sie einfach eine wichtige Säule in der Finanzierung dieser Aktion darstellen und uns eben auch dann über verschiedene Verteilschienen dann mit unterstützen.

00:18:16: Und es ist sehr schön, dass wir in dieser Aktion eben da schon über viele, viele Jahre zusammenarbeiten.

00:18:22: Ja, und wir wollen die nächsten 20 Jahre genauso erfolgreich werden wie die ersten 20 Jahre.

00:18:27: Ja, dann danke ich vielmals für das Gespräch.

00:18:30: Ich freue mich auch auf die nächsten Jahre und danke vielmals fürs Kommen.

00:18:35: Und ja, und weiterhin viel lesen genuss.

00:18:38: Vielen Dank.

00:18:39: Dankeschön.

00:18:40: [Musik]

00:19:06: [Musik]

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